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Wie der Beweis der Vermutung von Baudet gefunden wurde

Wie der Beweis der Vermutung von Baudet gefunden wurde Wie der Beweis der Vermutung yon Baudet gefunden wurde*) Von B. L. VAN DER WAERDEN in Ziirieh ARTIN, SCHREIER und ich gingen im Jahr 1926 5fter im Curiohaus in Hamburg essen und unterhielten uns dabei fiber mathematische und andere Fragen. Einmal erz~hlte ieh ihnen fiber eine Vermutung des frfih verstorbenen holl~ndisehen Mathematikers BAUDET. Sie lautete: Teilt man die Gesamtheit der natferlichen Zahlen 1, 2, 3,... in zwei Klassen ein, so enttdalt mindestens eine dieser Klassen eine arithmetische Progression yon l Gliedern, wobei 1 eine beliebig gro[de, vorgegebene Zahl ist. Nach dem Essen gingen wir in ARTINS Zimmer im damaligen Mathe- matisehen Institut an der Rothenbaumehaussee und tiberlegten uns gemeinsam vor der Wandtafel an Hand von kleinen Kreidezeiehnungen, wie man wohl die Vermutung beweisen kSnnte. Wir stellten allerlei ]~berlegungen an und hatten ein paar Einf~lle, die der Oberlegung eine neue Richtung gaben und schlieBlich zur L5sung fiihrten. Die Psychologie des Findens in der Mathematik ist eine sehwierige Sache. Die meisten Mathematiker publizieren nur ihre Endergebnisse mit mSglichst kurzen Beweisen, aber sie verraten uns nicht, wie sie daraufgekommen sind. Aueh erinnern sie sieh nachtr~glieh nicht an atles, was ihnen dureh den Kopf gegangen ist. Es f~llt uns sehwer, die eigenen vorbereitenden http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Universität Hamburg Springer Journals

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Publisher
Springer Journals
Copyright
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Subject
Mathematics; Mathematics, general; Algebra; Differential Geometry; Number Theory; Topology; Geometry
ISSN
0025-5858
eISSN
1865-8784
DOI
10.1007/BF02993133
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Abstract

Wie der Beweis der Vermutung yon Baudet gefunden wurde*) Von B. L. VAN DER WAERDEN in Ziirieh ARTIN, SCHREIER und ich gingen im Jahr 1926 5fter im Curiohaus in Hamburg essen und unterhielten uns dabei fiber mathematische und andere Fragen. Einmal erz~hlte ieh ihnen fiber eine Vermutung des frfih verstorbenen holl~ndisehen Mathematikers BAUDET. Sie lautete: Teilt man die Gesamtheit der natferlichen Zahlen 1, 2, 3,... in zwei Klassen ein, so enttdalt mindestens eine dieser Klassen eine arithmetische Progression yon l Gliedern, wobei 1 eine beliebig gro[de, vorgegebene Zahl ist. Nach dem Essen gingen wir in ARTINS Zimmer im damaligen Mathe- matisehen Institut an der Rothenbaumehaussee und tiberlegten uns gemeinsam vor der Wandtafel an Hand von kleinen Kreidezeiehnungen, wie man wohl die Vermutung beweisen kSnnte. Wir stellten allerlei ]~berlegungen an und hatten ein paar Einf~lle, die der Oberlegung eine neue Richtung gaben und schlieBlich zur L5sung fiihrten. Die Psychologie des Findens in der Mathematik ist eine sehwierige Sache. Die meisten Mathematiker publizieren nur ihre Endergebnisse mit mSglichst kurzen Beweisen, aber sie verraten uns nicht, wie sie daraufgekommen sind. Aueh erinnern sie sieh nachtr~glieh nicht an atles, was ihnen dureh den Kopf gegangen ist. Es f~llt uns sehwer, die eigenen vorbereitenden

Journal

Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Universität HamburgSpringer Journals

Published: Nov 18, 2008

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