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Zwischen Ritualkulturen. Die Taufe in der frühneuzeitlichen Chinamission

Zwischen Ritualkulturen. Die Taufe in der frühneuzeitlichen Chinamission ZusammenfassungDie Geschichte der frühneuzeitlichen Jesuitenmission in China ist in jüngster Zeit vermehrt aus einer chinesischen Perspektive beleuchtet worden. Dabei haben mehrere Studien auf die innere Vielfalt des Phänomens des „chinesischen Christentums“ hingewiesen. Der vorliegende Artikel nähert sich diesem Phänomen über das Ritual der Taufe. Er schlägt vor, dieses missionarische „Kernritual“ nicht nur als Teil der katholischen, sondern auch der chinesischen Ritualkultur zu lesen und deren Verschränkungen in den Blick zu nehmen. Der Artikel beleuchtet verschiedene zeitgenössische Perspektiven auf das Taufritual, darunter jene von Missionaren und katholischen Literati, von einfachen Menschen, die auf der Suche nach effektiven Ritualen waren, sowie von chinesischen Gegnern der Jesuiten, die das Christentum der Heterodoxie verdächtigten. Es wird gezeigt, welche Wirkungen diese verschiedenen Gruppen der Taufe zuschrieben und welche Konsequenzen dies für ihr Verständnis des Christentums hatte. Abschließend skizziert der Artikel anhand des Taufrituals, wie die Unterschiede zwischen katholischer und chinesischer Ritualkultur – etwa der unterschiedliche Grad ritueller Normierung und die unterschiedliche Gewichtung von ritueller Orthodoxie und ritueller Orthopraxie – sich auf das Christentum in China auswirkten. Er zeigt, dass eine Analyse der Einbettung des chinesischen Christentums in verschiedene Ritualkulturen helfen kann, neue Perspektiven auf klassische Themen der katholischen Chinamission wie die jesuitische Akkommodation und den Ritenstreit zu entwickeln. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

Zwischen Ritualkulturen. Die Taufe in der frühneuzeitlichen Chinamission

Historische Zeitschrift , Volume 314 (2): 28 – Apr 1, 2022

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 Walter de Gruyter, Berlin/Boston
ISSN
2196-680X
eISSN
2196-680X
DOI
10.1515/hzhz-2022-0008
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Abstract

ZusammenfassungDie Geschichte der frühneuzeitlichen Jesuitenmission in China ist in jüngster Zeit vermehrt aus einer chinesischen Perspektive beleuchtet worden. Dabei haben mehrere Studien auf die innere Vielfalt des Phänomens des „chinesischen Christentums“ hingewiesen. Der vorliegende Artikel nähert sich diesem Phänomen über das Ritual der Taufe. Er schlägt vor, dieses missionarische „Kernritual“ nicht nur als Teil der katholischen, sondern auch der chinesischen Ritualkultur zu lesen und deren Verschränkungen in den Blick zu nehmen. Der Artikel beleuchtet verschiedene zeitgenössische Perspektiven auf das Taufritual, darunter jene von Missionaren und katholischen Literati, von einfachen Menschen, die auf der Suche nach effektiven Ritualen waren, sowie von chinesischen Gegnern der Jesuiten, die das Christentum der Heterodoxie verdächtigten. Es wird gezeigt, welche Wirkungen diese verschiedenen Gruppen der Taufe zuschrieben und welche Konsequenzen dies für ihr Verständnis des Christentums hatte. Abschließend skizziert der Artikel anhand des Taufrituals, wie die Unterschiede zwischen katholischer und chinesischer Ritualkultur – etwa der unterschiedliche Grad ritueller Normierung und die unterschiedliche Gewichtung von ritueller Orthodoxie und ritueller Orthopraxie – sich auf das Christentum in China auswirkten. Er zeigt, dass eine Analyse der Einbettung des chinesischen Christentums in verschiedene Ritualkulturen helfen kann, neue Perspektiven auf klassische Themen der katholischen Chinamission wie die jesuitische Akkommodation und den Ritenstreit zu entwickeln.

Journal

Historische Zeitschriftde Gruyter

Published: Apr 1, 2022

Keywords: China; Frühe Neuzeit; Katholizismus; China; Early Modern Period; catholicism

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