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Zwischen Raubvögeln: Stil, Verwandlung und Einsamkeit bei Nietzsche

Zwischen Raubvögeln: Stil, Verwandlung und Einsamkeit bei Nietzsche Einleitung: Kunst des StilsDie Art und Weise, wie ein Autor schreibt, vermittelt nicht nur den Inhalt seiner Gedanken. Was gedacht wurde, der Gedanke, ist auch auf eine bestimmte Weise gedacht worden. Anders zu schreiben bedeutet, anders zu denken; anders zu denken bedeutet, anders zu schreiben. Man denkt nicht einfach dasselbe auf unterschiedliche Weise; dies scheint neben anderen eines der ältesten Vorurteile der Philosophen zu sein, in ihrer jahrtausendealten Ablehnung der Rhetorik. Ein Gedicht, das von einem Philosophen geschrieben wurde, kann beispielsweise nicht als einfache Umsetzung seiner begrifflichen Gedanken in Reime, Metaphern et cetera betrachtet werden. Die verschiedenen Ausdrucksformen eines Autors in Bezug auf seinen diskursiv-begrifflichen Ausdruck zu vergleichen, bedeutet also, die verschiedenen Möglichkeiten des Sagens, des Denkens außer Acht zu lassen; es bedeutet, das Denken auf das Definieren zu reduzieren. Vgl.: „Diese höchste Steigerung symbolischer Kräfte gehört auch beim späten N. zum Begriff des Dithyrambus (und in diesem Sinn beschreibt Ecce homo die ‚Inspiration‘ des Autors von Also sprach Zarathustra). Sonst halten sich die formellen Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Gedichten in Grenzen. Die dichterische Produktion ist auch in den letzten Monaten von N.s bewußtem Leben von der philosophischen Arbeit alles andere als abgetrennt“ (Marco Brusotti, ‚Dionysos-Dithyramben‘ [1888/89]. In: Henning Ottmann http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Nietzscheforschung de Gruyter

Zwischen Raubvögeln: Stil, Verwandlung und Einsamkeit bei Nietzsche

Nietzscheforschung , Volume 29 (1): 13 – Dec 1, 2022

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISSN
2191-9259
eISSN
2191-9259
DOI
10.1515/NIFO-2022-010
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Abstract

Einleitung: Kunst des StilsDie Art und Weise, wie ein Autor schreibt, vermittelt nicht nur den Inhalt seiner Gedanken. Was gedacht wurde, der Gedanke, ist auch auf eine bestimmte Weise gedacht worden. Anders zu schreiben bedeutet, anders zu denken; anders zu denken bedeutet, anders zu schreiben. Man denkt nicht einfach dasselbe auf unterschiedliche Weise; dies scheint neben anderen eines der ältesten Vorurteile der Philosophen zu sein, in ihrer jahrtausendealten Ablehnung der Rhetorik. Ein Gedicht, das von einem Philosophen geschrieben wurde, kann beispielsweise nicht als einfache Umsetzung seiner begrifflichen Gedanken in Reime, Metaphern et cetera betrachtet werden. Die verschiedenen Ausdrucksformen eines Autors in Bezug auf seinen diskursiv-begrifflichen Ausdruck zu vergleichen, bedeutet also, die verschiedenen Möglichkeiten des Sagens, des Denkens außer Acht zu lassen; es bedeutet, das Denken auf das Definieren zu reduzieren. Vgl.: „Diese höchste Steigerung symbolischer Kräfte gehört auch beim späten N. zum Begriff des Dithyrambus (und in diesem Sinn beschreibt Ecce homo die ‚Inspiration‘ des Autors von Also sprach Zarathustra). Sonst halten sich die formellen Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Gedichten in Grenzen. Die dichterische Produktion ist auch in den letzten Monaten von N.s bewußtem Leben von der philosophischen Arbeit alles andere als abgetrennt“ (Marco Brusotti, ‚Dionysos-Dithyramben‘ [1888/89]. In: Henning Ottmann

Journal

Nietzscheforschungde Gruyter

Published: Dec 1, 2022

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