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Zur Semantik des Seitensprungs. Ehebruch als politische Waffe in der späten römischen Republik

Zur Semantik des Seitensprungs. Ehebruch als politische Waffe in der späten römischen Republik Zur Semantik des Seitensprungs Ehebruch als politische Waffe in der späten römischen Republik von Elke Hartmann ,,Alle sind einstimmig der meinung, daß caesar Ausschweifungen ganz und gar nicht abgeneigt war und dafür keine Kosten scheute. Fest steht auch, daß er ein Verhältnis mit zahlreichen vornehmen Frauen gehabt hat (constans opinio est, plurimasque et illustres feminas corrupisse), unter anderem mit postumia, der gattin des servius sulpicius, mit lollia, der Frau des Aulus gabinius, und tertulla, der gemahlin des marcus crassus, sogar mit mucia, der Frau des gnaeus pompeius."1 Dieses urteil fällte sueton, der Verfasser von Biographien römischer Herrscher, über den berühmten Feldherrn und politiker der ausgehenden römischen republik gaius Julius caesar knapp zweihundert Jahre nach dessen tod. Von den ,,zahlreichen" geliebten werden bloß vier Frauen namentlich genannt, allesamt ehefrauen bekannter politiker. Die Äußerung suetons wird in der Forschung zwar überwiegend als Wiedergabe von bloßem gerede von zweifelhaftem realitätsgehalt eingestuft.2 sie hat aber zugleich die Vorstellung genährt, caesar sei ungeachtet seiner gleichfalls bezeugten geringen Attraktivität der äußeren erscheinung ein notorischer Frauenheld und erfolgreicher Verführer gewesen.3 Zur erklärung werden allenfalls vermeintlich anthropologische Konstanten bemüht: Dass nämlich von männern verkörperte macht deren sexuelle Attraktivität bei Frauen erhöhe. und da man bereits in http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Zur Semantik des Seitensprungs. Ehebruch als politische Waffe in der späten römischen Republik

Historische Anthropologie , Volume 23 (2) – Jul 1, 2015

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2015 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha-2015-0206
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Abstract

Zur Semantik des Seitensprungs Ehebruch als politische Waffe in der späten römischen Republik von Elke Hartmann ,,Alle sind einstimmig der meinung, daß caesar Ausschweifungen ganz und gar nicht abgeneigt war und dafür keine Kosten scheute. Fest steht auch, daß er ein Verhältnis mit zahlreichen vornehmen Frauen gehabt hat (constans opinio est, plurimasque et illustres feminas corrupisse), unter anderem mit postumia, der gattin des servius sulpicius, mit lollia, der Frau des Aulus gabinius, und tertulla, der gemahlin des marcus crassus, sogar mit mucia, der Frau des gnaeus pompeius."1 Dieses urteil fällte sueton, der Verfasser von Biographien römischer Herrscher, über den berühmten Feldherrn und politiker der ausgehenden römischen republik gaius Julius caesar knapp zweihundert Jahre nach dessen tod. Von den ,,zahlreichen" geliebten werden bloß vier Frauen namentlich genannt, allesamt ehefrauen bekannter politiker. Die Äußerung suetons wird in der Forschung zwar überwiegend als Wiedergabe von bloßem gerede von zweifelhaftem realitätsgehalt eingestuft.2 sie hat aber zugleich die Vorstellung genährt, caesar sei ungeachtet seiner gleichfalls bezeugten geringen Attraktivität der äußeren erscheinung ein notorischer Frauenheld und erfolgreicher Verführer gewesen.3 Zur erklärung werden allenfalls vermeintlich anthropologische Konstanten bemüht: Dass nämlich von männern verkörperte macht deren sexuelle Attraktivität bei Frauen erhöhe. und da man bereits in

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Jul 1, 2015

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