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VON VOLKER R. B E R G H A H N D I E Flöttenpolitik des Wilhelmmischen Reiches war nach dem Ersten Weltkrieg der Gegenstand heftiger Kontroversen sowohl unter Historikern als auch unter den einst Beteiligten. Das mochte angesichts der zentralen Rolle, die der Bau der deutschen Flotte vor 1914 in der Politik gespielt hatte und angesichts der erhitzten Debatten, die diese Politik schon damals auslöste, nicht weiter erstaunlich sein. Denn nach dem Zusammenbruch der Monarchie, dem eine allgemeine Suche nach den Schuldigen folgte, war es so gut wie unvermeidlich, daß die Auseinandersetzungen noch schärfer geführt wurden. Die Fronten von Politik und Geschichtswissenschaft schoben sich übereinander. Es würde zu weit führen, an dieser Stelle die Vielzahl der Argumente zu wiederholen, die nach 1918 für und wider den Flottenbau vorgebracht wurden. Was in Aktenpublikationen, Erinnerungen, Monographien, Artikeln und Rezensionen gesagt wurde, enthielt manche neue Erkenntnis und Einsicht, aber auch Auslassungen, Mißverständnisse und schlichte Verdrehungen der Tatsachen. Unter diesen Umständen blieben nicht nur Detailfragen, sondern erst recht die Grundprobleme des Flottenbaus umstritten. Das betraf besonders so entscheidende Fragen wie: ob dieser Bau in historischer Perspektive ,,falsch" oder ,,richtig" war, wie er in die deutsche Politik einzuordnen sei und welche Endziele
Historische Zeitschrift – de Gruyter
Published: Dec 1, 1970
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