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‚Zeit‘ bei Nietzsche. Einige Vorbemerkungen

‚Zeit‘ bei Nietzsche. Einige Vorbemerkungen Berislav Podrug,Zeit‘ bei NietzscheEinige VorbemerkungenWie alle wesentlichen Themen der Philosophie, so ist auch die Zeit – zumal sie eineelementare Kategorie darstellt, innerhalb der Konstitution der ,Welt‘ eine besondereStellung einnimmt und für uns Sterbliche vielleicht sogar einen eigenartigen Primathat  – vor allem als eine Frage bzw. als ein Problem anzusehen. Probleme lassensich jedoch erst dann wirklich umreißen (und damit möglicherweise lösen), wennman zunächst versucht, sich das Ganze einer bestimmten Philosophie vor Augenzu stellen. In den Texten Friedrich Nietzsches, in seinen veröffentlichten Schriftenebenso wie im Nachlass, sind zudem Stellungnahmen und Äußerungen über die Zeitnicht nur dort zu suchen, wo ihr Name und die mit ihr verwandten Begriffe explizitgenannt werden.1 Um dieses Thema angemessen behandeln zu können, muss man –ebenso wie bei allen anderen Aspekten der Philosophie Nietzsches – vorbereitend dieGanzheit und Grundkonzeption dieser Philosophie zur Kenntnis genommen haben.Versuchen wir zunächst, uns eine knappe und vereinfachte Orientierung zuschaffen: Wie steht es mit dem Problem der Zeit bei Nietzsche? Allem Anschein nachist seine ganze Philosophie von einem leitenden Gedanken getragen, von der Grundeinsicht in das unentwegt fließende Werden als einzige Realität. Sehr früh, schon alsZwanzigjähriger, schreibt Nietzsche: „Das ewig Werdende ist das Leben; durch dieNatur unsres Intellekts erfassen wir Formen; unser Intellekt ist zu stumpf, um http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Nietzscheforschung de Gruyter

‚Zeit‘ bei Nietzsche. Einige Vorbemerkungen

Nietzscheforschung , Volume 24 (1): 12 – Aug 28, 2017

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2017 Akademie Verlag GmbH, Markgrafenstr. 12-14, 10969 Berlin.
ISSN
2191-9259
eISSN
2191-9259
DOI
10.1515/nifo-2017-0019
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Abstract

Berislav Podrug,Zeit‘ bei NietzscheEinige VorbemerkungenWie alle wesentlichen Themen der Philosophie, so ist auch die Zeit – zumal sie eineelementare Kategorie darstellt, innerhalb der Konstitution der ,Welt‘ eine besondereStellung einnimmt und für uns Sterbliche vielleicht sogar einen eigenartigen Primathat  – vor allem als eine Frage bzw. als ein Problem anzusehen. Probleme lassensich jedoch erst dann wirklich umreißen (und damit möglicherweise lösen), wennman zunächst versucht, sich das Ganze einer bestimmten Philosophie vor Augenzu stellen. In den Texten Friedrich Nietzsches, in seinen veröffentlichten Schriftenebenso wie im Nachlass, sind zudem Stellungnahmen und Äußerungen über die Zeitnicht nur dort zu suchen, wo ihr Name und die mit ihr verwandten Begriffe explizitgenannt werden.1 Um dieses Thema angemessen behandeln zu können, muss man –ebenso wie bei allen anderen Aspekten der Philosophie Nietzsches – vorbereitend dieGanzheit und Grundkonzeption dieser Philosophie zur Kenntnis genommen haben.Versuchen wir zunächst, uns eine knappe und vereinfachte Orientierung zuschaffen: Wie steht es mit dem Problem der Zeit bei Nietzsche? Allem Anschein nachist seine ganze Philosophie von einem leitenden Gedanken getragen, von der Grundeinsicht in das unentwegt fließende Werden als einzige Realität. Sehr früh, schon alsZwanzigjähriger, schreibt Nietzsche: „Das ewig Werdende ist das Leben; durch dieNatur unsres Intellekts erfassen wir Formen; unser Intellekt ist zu stumpf, um

Journal

Nietzscheforschungde Gruyter

Published: Aug 28, 2017

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