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Woraus eine demokratische Szene gemacht ist. Politischer Konflikt und revolutionäre Dynamik, 1789–1792

Woraus eine demokratische Szene gemacht ist. Politischer Konflikt und revolutionäre Dynamik,... Politischer Konflikt und revolutionäre Dynamik, 1789­1792 von Als die Verfassunggebende nationalversammlung im september 1791 ihre Arbeit beendet, kann der König die ratifizierung der Verfassung aufgrund seines Vetorechts trotz der episode von Varennes verweigern.1 nun stellt er eine doppelte Bedingung: einerseits verlangt er substantielle Modifizierungen des textes, anderseits eine Amnestie. Beides wird ihm gewährt. er legt den eid auf die Verfassung ab. Die Modifizierungen stärken seine königliche Macht und den Zensuscharakter der Verfassung. Die Amnestie ihrerseits verleiht einem Doppelten gestalt: sie ruft zu einem aktiven Vergessen der zwieträchtigen Vergangenheit auf und macht gerade dadurch die politische Konfliktualität in den Jahren 1789 bis 1791 bedeutsam. Bevor die Ausgangsszene der demokratischen erfahrung vom Mai und Juni 1789 betrachtet wird, gilt es bei diesem singulären Moment der Amnestie vom september 1791 kurz inne zu halten. im umkehrschluss lässt er begreifen, was mit dem politischen Konflikt unter den Bedingungen der revolution auf dem spiel steht: in einem Kräfteverhältnis, das sich aus ungleichen positionen ergibt, ist der Konflikt die Kunst der demokratischen politik par excellence. Angesichts der martialischen repression der Herrschenden gilt es ein Kippen in den Bürgerkrieg zu verhindern und einen rückgriff auf den Aufstand ­ der immer gefährlich und unwägbar ist ­ http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Woraus eine demokratische Szene gemacht ist. Politischer Konflikt und revolutionäre Dynamik, 1789–1792

Historische Anthropologie , Volume 24 (3) – Dec 1, 2016

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2016 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha-2016-0305
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Abstract

Politischer Konflikt und revolutionäre Dynamik, 1789­1792 von Als die Verfassunggebende nationalversammlung im september 1791 ihre Arbeit beendet, kann der König die ratifizierung der Verfassung aufgrund seines Vetorechts trotz der episode von Varennes verweigern.1 nun stellt er eine doppelte Bedingung: einerseits verlangt er substantielle Modifizierungen des textes, anderseits eine Amnestie. Beides wird ihm gewährt. er legt den eid auf die Verfassung ab. Die Modifizierungen stärken seine königliche Macht und den Zensuscharakter der Verfassung. Die Amnestie ihrerseits verleiht einem Doppelten gestalt: sie ruft zu einem aktiven Vergessen der zwieträchtigen Vergangenheit auf und macht gerade dadurch die politische Konfliktualität in den Jahren 1789 bis 1791 bedeutsam. Bevor die Ausgangsszene der demokratischen erfahrung vom Mai und Juni 1789 betrachtet wird, gilt es bei diesem singulären Moment der Amnestie vom september 1791 kurz inne zu halten. im umkehrschluss lässt er begreifen, was mit dem politischen Konflikt unter den Bedingungen der revolution auf dem spiel steht: in einem Kräfteverhältnis, das sich aus ungleichen positionen ergibt, ist der Konflikt die Kunst der demokratischen politik par excellence. Angesichts der martialischen repression der Herrschenden gilt es ein Kippen in den Bürgerkrieg zu verhindern und einen rückgriff auf den Aufstand ­ der immer gefährlich und unwägbar ist ­

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2016

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