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Wirtschaften mit Stil

Wirtschaften mit Stil Aufsätze Wirtschaften mit Stil Historisch-anthropologische Perspektiven zum Agrarstrukturwandel als Praxis von Ernst Langthaler 1. problem: Vom ,,Bauern" zum ,,Farmer"?1 ,,Der dramatischste und weitreichendste soziale Wandel in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts, der uns für immer von der Welt der Vergangenheit getrennt hat, war der untergang des Bauerntums",2 bilanziert eric Hobsbawm in seiner Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, des Zeitalters der Extreme. Zweifellos vollzog die ländliche gesellschaft in den industrieländern ­ wie auch in weiten teilen der nicht oder langsam industrialisierten Welt ­ nach dem Zweiten Weltkrieg einen dramatischen Wandel. nehmen wir nur österreich als Beispiel: in den nachkriegsjahrzehnten sank der Anteil der land- und Forstwirtschaft an den Berufstätigen von 37,1 (1934) auf 8,5 prozent (1981), am Bruttoinlandsprodukt von 14,3 (1937) auf 4,5 prozent (1980); zugleich stiegen die Zahl der traktoren pro 100 land- und forstwirtschaftlich Beschäftigten von 0,06 (1930) auf 115 (1981/82), der jährliche mineraldüngereinsatz pro 100 Hektar landwirtschaftlicher nutzfläche von 0,6 (1930/37) auf 10 tonnen (1980), der ernteertrag eines Hektars Weizen von 11,4 (1937) auf 44,7 Zentner (1980), die jährliche milchleistung pro Kuh von 2163 (1937) auf 3518 liter (1980).3 in diesen Kennzahlen offenbart sich die ,,paradoxe rolle"4, die der Agrarsektor weltweit nach 1945 im gemeinhin als ,,strukturwandel"5 http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Wirtschaften mit Stil

Historische Anthropologie , Volume 20 (3) – Dec 1, 2012

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2012 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2012.20.3.276
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Abstract

Aufsätze Wirtschaften mit Stil Historisch-anthropologische Perspektiven zum Agrarstrukturwandel als Praxis von Ernst Langthaler 1. problem: Vom ,,Bauern" zum ,,Farmer"?1 ,,Der dramatischste und weitreichendste soziale Wandel in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts, der uns für immer von der Welt der Vergangenheit getrennt hat, war der untergang des Bauerntums",2 bilanziert eric Hobsbawm in seiner Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, des Zeitalters der Extreme. Zweifellos vollzog die ländliche gesellschaft in den industrieländern ­ wie auch in weiten teilen der nicht oder langsam industrialisierten Welt ­ nach dem Zweiten Weltkrieg einen dramatischen Wandel. nehmen wir nur österreich als Beispiel: in den nachkriegsjahrzehnten sank der Anteil der land- und Forstwirtschaft an den Berufstätigen von 37,1 (1934) auf 8,5 prozent (1981), am Bruttoinlandsprodukt von 14,3 (1937) auf 4,5 prozent (1980); zugleich stiegen die Zahl der traktoren pro 100 land- und forstwirtschaftlich Beschäftigten von 0,06 (1930) auf 115 (1981/82), der jährliche mineraldüngereinsatz pro 100 Hektar landwirtschaftlicher nutzfläche von 0,6 (1930/37) auf 10 tonnen (1980), der ernteertrag eines Hektars Weizen von 11,4 (1937) auf 44,7 Zentner (1980), die jährliche milchleistung pro Kuh von 2163 (1937) auf 3518 liter (1980).3 in diesen Kennzahlen offenbart sich die ,,paradoxe rolle"4, die der Agrarsektor weltweit nach 1945 im gemeinhin als ,,strukturwandel"5

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2012

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