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Vorwort

Vorwort DOI 10.1515/asch-2014-0001 Aschkenas 2013; 23(1­2):1­5 Sabine Ullmann Sabine Ullmann: sabine.ullmann@ku-eichstaett.de Die hier versammelten Aufsätze sowie der abschließende Kommentar basieren auf Vorträgen, die im Rahmen einer Sektion der Gesellschaft für Erforschung der jüdischen Geschichte e. V. (GEGJ) auf dem 49. Deutschen Historikertag in Mainz im Jahre 2012 gehalten wurden. Das dort behandelte Schwerpunktthema >Ressourcen und Konflikte< bot in verschiedener Hinsicht Anknüpfungspunkte und weiterführende Erkenntnisperspektiven für die jüdische Geschichte der Vormoderne. Den Ausgangspunkt bildet die hohe Relevanz antijüdischer Diskurse im Kontext von Krisen als Folge von Ressourcenverknappungen sowie die vielfach zu beobachtende asymmetrische Ressourcenverteilung zwischen Juden und Christen. Die Erzeugung und Aneignung von Ressourcen war somit im christlichjüdischen Verhältnis meist eine prekäre, konfliktträchtige Praxis, in deren Verlauf wie in einem Brennspiegel spezifische Handlungsweisen und Wertorientierungen sichtbar werden. Konflikte um Ressourcen zählten daher zu den bestimmenden Erscheinungen und prägten insbesondere die Krisenphasen sowie in einem allgemeinen Sinne Phasen des beschleunigten historischen Wandels innerhalb der jüdischen Geschichte ­ insofern die Auseinandersetzungen um materielle, soziale oder kulturelle Ressourcen mit den tiefer liegenden religiösen Konflikten verknüpft waren. Die asymmetrische Verteilung knapper Ressourcen wurde in den vormodernen Gesellschaften mit dem minderen Rechtsstatus sowie einer gesellschaftlichen Geringschätzung der jüdischen Minderheit legitimiert. Restriktive Maßnahmen städtischer und territorialer http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Aschkenas de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2013 by the
ISSN
1016-4987
eISSN
1865-9438
DOI
10.1515/asch-2014-0001
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Abstract

DOI 10.1515/asch-2014-0001 Aschkenas 2013; 23(1­2):1­5 Sabine Ullmann Sabine Ullmann: sabine.ullmann@ku-eichstaett.de Die hier versammelten Aufsätze sowie der abschließende Kommentar basieren auf Vorträgen, die im Rahmen einer Sektion der Gesellschaft für Erforschung der jüdischen Geschichte e. V. (GEGJ) auf dem 49. Deutschen Historikertag in Mainz im Jahre 2012 gehalten wurden. Das dort behandelte Schwerpunktthema >Ressourcen und Konflikte< bot in verschiedener Hinsicht Anknüpfungspunkte und weiterführende Erkenntnisperspektiven für die jüdische Geschichte der Vormoderne. Den Ausgangspunkt bildet die hohe Relevanz antijüdischer Diskurse im Kontext von Krisen als Folge von Ressourcenverknappungen sowie die vielfach zu beobachtende asymmetrische Ressourcenverteilung zwischen Juden und Christen. Die Erzeugung und Aneignung von Ressourcen war somit im christlichjüdischen Verhältnis meist eine prekäre, konfliktträchtige Praxis, in deren Verlauf wie in einem Brennspiegel spezifische Handlungsweisen und Wertorientierungen sichtbar werden. Konflikte um Ressourcen zählten daher zu den bestimmenden Erscheinungen und prägten insbesondere die Krisenphasen sowie in einem allgemeinen Sinne Phasen des beschleunigten historischen Wandels innerhalb der jüdischen Geschichte ­ insofern die Auseinandersetzungen um materielle, soziale oder kulturelle Ressourcen mit den tiefer liegenden religiösen Konflikten verknüpft waren. Die asymmetrische Verteilung knapper Ressourcen wurde in den vormodernen Gesellschaften mit dem minderen Rechtsstatus sowie einer gesellschaftlichen Geringschätzung der jüdischen Minderheit legitimiert. Restriktive Maßnahmen städtischer und territorialer

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Aschkenasde Gruyter

Published: Dec 1, 2013

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