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Vorwort

Vorwort Zum Sprechen (und Schreiben) brauchen wir Wörter, die sich aus kleineren Bestandteilen – Lauten, Silben, Morphemen – zusammensetzen, und die zu größeren strukturierten Einheiten, zu Phrasen und Sätzen, verbunden werden. Wörter sind die primären Bedeutungsträger, die die Hauptlast jeder sprachlichen Kommunikation tragen. Zumindest notdürftig könnte man sich allein mit Wörtern verständlich machen, nicht aber mit Einzellauten oder mit ungefüllten, wortlos-abstrakten Satzstrukturen. So erklärt es sich, dass ganz selbstverständlich am Beginn der wissenschaftlich-philologischen Beschäftigung mit dem Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert die Dokumentation und Erforschung des Wortschatzes stand. Es kann in diesem Zusammenhang genügen, an die Namen Johann Christoph Adelung (1732–1806) oder Jacob und Wilhelm Grimm (1785–1863 bzw. 1786–1859) zu erinnern.Seit den Gründertagen der germanistischen Wortforschung hat sich diese sprachwissenschaftliche Disziplin in spezialisierte Teilbereiche aufgefächert: Gegenstand der Wortsemantik sind der Zeichencharakter und die Bedeutungsstruktur von Wörtern. Die Wortbildung(slehre) befasst sich mit der Zusammensetzung und dem Zusammenspiel der an einem komplexeren Wort beteiligten Konstituenten. Die theoretische Lexikologie erforscht und beschreibt die Struktur von Gesamt- oder Teilwortschätzen, die praktische Lexikographie ist für die adäquate Dokumentation des Wortschatzes zuständig. Etymologie und Wortgeschichte fragen mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen nach dem Ursprung, der Herkunft und dem „Schicksal“ einzelner Wörter. Zwischen diesen hier nur andeutbaren Teildisziplinen http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2017 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISSN
1869-7046
eISSN
1869-7046
DOI
10.1515/jbgsg-2017-0002
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Abstract

Zum Sprechen (und Schreiben) brauchen wir Wörter, die sich aus kleineren Bestandteilen – Lauten, Silben, Morphemen – zusammensetzen, und die zu größeren strukturierten Einheiten, zu Phrasen und Sätzen, verbunden werden. Wörter sind die primären Bedeutungsträger, die die Hauptlast jeder sprachlichen Kommunikation tragen. Zumindest notdürftig könnte man sich allein mit Wörtern verständlich machen, nicht aber mit Einzellauten oder mit ungefüllten, wortlos-abstrakten Satzstrukturen. So erklärt es sich, dass ganz selbstverständlich am Beginn der wissenschaftlich-philologischen Beschäftigung mit dem Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert die Dokumentation und Erforschung des Wortschatzes stand. Es kann in diesem Zusammenhang genügen, an die Namen Johann Christoph Adelung (1732–1806) oder Jacob und Wilhelm Grimm (1785–1863 bzw. 1786–1859) zu erinnern.Seit den Gründertagen der germanistischen Wortforschung hat sich diese sprachwissenschaftliche Disziplin in spezialisierte Teilbereiche aufgefächert: Gegenstand der Wortsemantik sind der Zeichencharakter und die Bedeutungsstruktur von Wörtern. Die Wortbildung(slehre) befasst sich mit der Zusammensetzung und dem Zusammenspiel der an einem komplexeren Wort beteiligten Konstituenten. Die theoretische Lexikologie erforscht und beschreibt die Struktur von Gesamt- oder Teilwortschätzen, die praktische Lexikographie ist für die adäquate Dokumentation des Wortschatzes zuständig. Etymologie und Wortgeschichte fragen mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen nach dem Ursprung, der Herkunft und dem „Schicksal“ einzelner Wörter. Zwischen diesen hier nur andeutbaren Teildisziplinen

Journal

Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichtede Gruyter

Published: Aug 18, 2017

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