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Vom Bösen sprechen?

Vom Bösen sprechen? Editorial Die Rede vom Bösen ist heikel. Ob es »das Böse« ontologisch gibt und es zum Mensch- sein essentiell dazugehört, wird theologisch und anthropologisch aus guten Gründen bestritten. Jedoch: Dass Menschen Übles widerfährt und sie Schlimmes erleben, dass sie sich unabsichtlich oder willentlich in Böses verstricken und Böses tun, gehört zu den Erfahrungen, die Menschen miteinander teilen. Die Wirklichkeit hat eine dunkle, abgrün- dige Seite. So sprechen wir auch in aufgeklärten Zeiten von der Macht des Bösen, die Menschen ergreift und verstört, abstößt und sogar anzieht. Offenkundig ist das, wofür das Böse – in unserem Erleben und Deuten von Welt – steht, nicht dadurch wegzubekom- men, dass man die Vokabel meidet. Deshalb wird derzeit auch wieder über die Kategorie des Bösen nachgedacht, in theologischen oder philosophischen Abhandlungen ebenso wie im Feuilleton. In den populären Kulturwelten der Kinos und der Comics ist das/der Böse vielfach präsent. Es gehört zur dramaturgischen Grundausstattung jeder Story, die uns anspricht und involviert. Dabei geht es nicht nur um den Kampf des Guten mit dem Bösen und die endliche Überwindung des Bösen oder die Erlösung davon, sondern auch um unübersichtliche Vermischungen und Verschlingungen des Hellen mit dem Dunklen, wie sie unsere Alltagserfahrungen auszeichnen. Die Beiträge http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Praktische Theologie de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2021 by Gütersloher Verlagshaus
ISSN
0946-3518
eISSN
2198-0462
DOI
10.14315/prth-2021-560203
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Abstract

Editorial Die Rede vom Bösen ist heikel. Ob es »das Böse« ontologisch gibt und es zum Mensch- sein essentiell dazugehört, wird theologisch und anthropologisch aus guten Gründen bestritten. Jedoch: Dass Menschen Übles widerfährt und sie Schlimmes erleben, dass sie sich unabsichtlich oder willentlich in Böses verstricken und Böses tun, gehört zu den Erfahrungen, die Menschen miteinander teilen. Die Wirklichkeit hat eine dunkle, abgrün- dige Seite. So sprechen wir auch in aufgeklärten Zeiten von der Macht des Bösen, die Menschen ergreift und verstört, abstößt und sogar anzieht. Offenkundig ist das, wofür das Böse – in unserem Erleben und Deuten von Welt – steht, nicht dadurch wegzubekom- men, dass man die Vokabel meidet. Deshalb wird derzeit auch wieder über die Kategorie des Bösen nachgedacht, in theologischen oder philosophischen Abhandlungen ebenso wie im Feuilleton. In den populären Kulturwelten der Kinos und der Comics ist das/der Böse vielfach präsent. Es gehört zur dramaturgischen Grundausstattung jeder Story, die uns anspricht und involviert. Dabei geht es nicht nur um den Kampf des Guten mit dem Bösen und die endliche Überwindung des Bösen oder die Erlösung davon, sondern auch um unübersichtliche Vermischungen und Verschlingungen des Hellen mit dem Dunklen, wie sie unsere Alltagserfahrungen auszeichnen. Die Beiträge

Journal

Praktische Theologiede Gruyter

Published: May 1, 2021

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