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Ungeahnte Wege: Mobilitätserfahrungen des befreiten Sklaven Timbo Samuel Samson im südlichen Afrika des 19. Jahrhunderts

Ungeahnte Wege: Mobilitätserfahrungen des befreiten Sklaven Timbo Samuel Samson im südlichen... : Mobilitätserfahrungen des befreiten Sklaven Timbo Samuel Samson im südlichen Afrika des 19. Jahrhunderts1 von Lebensweltliche Kontexte zu rekonstruieren und individuelle Handlungsstrategien sichtbar zu machen gehört zu den zentralen Herausforderungen historisch orientierter Forschung, die dem Anspruch folgt, Zusammenhänge ausgehend von den Erfahrungen und Aneignungspraktiken einzelner Menschen zu erkunden und diese als geschichtsmächtige Subjekte ernst zu nehmen ­ gerade auch wenn sie nicht im Zentrum historiographischer grand narratives stehen. Zumindest für die Zeit vor der Kolonialherrschaft konnte die historisch orientierte Afrika-Forschung von solchen Perspektiven bislang nur wenig profitieren: Es mangelt nicht nur an Selbstzeugnissen, die über Eigensinn, Erfahrungsweisen und persönliche Entwicklungen Auskunft geben, sondern überdies generell an Quellen, die Lebensbeschreibungen auch von einem äußeren Beobachtungspunkt ermöglichen. Afrikanerinnen und Afrikaner erscheinen folglich in vielen Darstellungen zu vorkolonialer Geschichte vorwiegend als makrostrukturelle Kollektiv-Subjekte, also anonyme Massen. Von einigen Vorläufern abgesehen dauerte es bis in die 1970er Jahre, bis überhaupt lebensgeschichtlich orientierte Darstellungen erschienen.2 Noch länger dauerte es, bis sich Historikerinnen und Historiker nicht mehr bloß für Eliten wie ,,kings" oder ,,warrior chiefs", sondern auch für ,,gewöhnliche" Menschen interessierten. Die Zahl solcher Arbeiten ist jedoch bis heute vergleichsweise gering. Wie Afrikanerinnen und Afrikaner historische Dynamiken erfuhren und sich durch eigenes Handeln aneigneten, http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Ungeahnte Wege: Mobilitätserfahrungen des befreiten Sklaven Timbo Samuel Samson im südlichen Afrika des 19. Jahrhunderts

Historische Anthropologie , Volume 17 (1) – Jan 1, 2009

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2009 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2009.17.1.75
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Abstract

: Mobilitätserfahrungen des befreiten Sklaven Timbo Samuel Samson im südlichen Afrika des 19. Jahrhunderts1 von Lebensweltliche Kontexte zu rekonstruieren und individuelle Handlungsstrategien sichtbar zu machen gehört zu den zentralen Herausforderungen historisch orientierter Forschung, die dem Anspruch folgt, Zusammenhänge ausgehend von den Erfahrungen und Aneignungspraktiken einzelner Menschen zu erkunden und diese als geschichtsmächtige Subjekte ernst zu nehmen ­ gerade auch wenn sie nicht im Zentrum historiographischer grand narratives stehen. Zumindest für die Zeit vor der Kolonialherrschaft konnte die historisch orientierte Afrika-Forschung von solchen Perspektiven bislang nur wenig profitieren: Es mangelt nicht nur an Selbstzeugnissen, die über Eigensinn, Erfahrungsweisen und persönliche Entwicklungen Auskunft geben, sondern überdies generell an Quellen, die Lebensbeschreibungen auch von einem äußeren Beobachtungspunkt ermöglichen. Afrikanerinnen und Afrikaner erscheinen folglich in vielen Darstellungen zu vorkolonialer Geschichte vorwiegend als makrostrukturelle Kollektiv-Subjekte, also anonyme Massen. Von einigen Vorläufern abgesehen dauerte es bis in die 1970er Jahre, bis überhaupt lebensgeschichtlich orientierte Darstellungen erschienen.2 Noch länger dauerte es, bis sich Historikerinnen und Historiker nicht mehr bloß für Eliten wie ,,kings" oder ,,warrior chiefs", sondern auch für ,,gewöhnliche" Menschen interessierten. Die Zahl solcher Arbeiten ist jedoch bis heute vergleichsweise gering. Wie Afrikanerinnen und Afrikaner historische Dynamiken erfuhren und sich durch eigenes Handeln aneigneten,

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Jan 1, 2009

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