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Die Autorin geht davon aus, dass die alte Idee der Offenbarung von den Meisterdenkern der europäischen Aufklärung kritisch destruiert, dann aber seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert von Philosophen und Theologen in neuer Weise zu einem Zentralbegriff religionsbezogener Diskurse gemacht wurde. Schon diese Annahme ist problematisch, hielten die meisten Aufklärer doch an physikotheologisch inspirierten Ideen einer Offenbarung des Absoluten in der Natur fest. In ihre Geschichte der nachaufklärerischen Rekonstruktion des Offenbarungsbegriffs bezieht Tuska Benes gleichberechtigt neben katholischen Religionsdenkern und protestantischen Philosophen wie Theologen auch jüdische Gottesgelehrte und Wegbereiter der „Wissenschaft des Judentums“ ein. Dennoch schreibt sie keine shared history der Offenbarungsdiskurse, nimmt sie doch die vielfältigen Austauschprozesse zwischen jüdischen, katholischen und lutherischen Denkern nur am Rande in den Blick.In acht Kapiteln zeichnet Tuska Benes Offenbarungsdebatten von Spinoza, Leibniz und Wolff (Kap. 1) bis hin zu August Tholuck, Ludwig Feuerbach und Søren Kierkegaard (Kap. 8) nach. Was sie über Schleiermacher, Schelling und Hegel (Kap. 5) oder die jüdischen Debatten von Moses Mendelssohn bis hin zu Abraham Geiger (Kap. 7) mitzuteilen weiß, ist alles andere als neu. Originell ist jedoch die starke Stellung, die sie dem Mediziner und Naturforscher Gotthilf Heinrich von Schubert (1780–1860) gibt (Kap. 4, S. 115–126), dessen 1814 erschienene
Historische Zeitschrift – de Gruyter
Published: Feb 1, 2023
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