Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Transfer der Herzen. Zur Metaphorik transkultureller Erotik in der sogenannten Ghettoliteratur des 19. Jahrhunderts

Transfer der Herzen. Zur Metaphorik transkultureller Erotik in der sogenannten Ghettoliteratur... ASCHKENAS – Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 18/19 2008/2009, H. 2 Carola Hilfrich Transfer der Herzen Zur Metaphorik transkultureller Erotik in der sogenannten Ghettoliteratur des 19. Jahrhunderts Mein Kommentar zu Eva Lezzis Lektüre sexueller und kultureller »ZwischenSprachen« in der deutschsprachigen Ghettoliteratur des 19. Jahrhunderts soll den theoretischen und literarischen Achsen ihres Ansatzes gelten und dem Wissen von »Zwischen-Sprachen« nachspüren, das sich auf diesen Achsen konstituiert. Im ersten Teil möchte ich die Genealogie des sogenannten »kolonialen Begehrens« überprüfen und zeigen, dass sie uns einen konfliktuelleren, aber auch präziseren Kulturbegriff nahelegt als den in Ortrud Gutjahrs Prägung zitierten, der von »Prozesshaftigkeit« und »Dialog« spricht. Im zweiten Teil möchte ich eine Leitmetapher des Begehrens in der Ghettoliteratur untersuchen, in der sich die Diskurse des Geschlechts, der Rasse, der Wissenschaft und der Literatur überlagern: das erotische Herz. Natürlich hat auch diese Metapher ihre (ungleich würdigere) Genealogie. Dieser zufolge wird schon in den biblischen Texten und in Shakespeares Schriften das erotische Herz mit Ambivalenz und Duplizität, bzw. mit einer Unterwerfung unter die manipulative und entfremdende Logik von Tauschverhältnissen assoziiert.1 In der Ghettoliteratur des 19. Jahrhunderts wird diese psycho-politische Mega-Metapher auf auffällige Weise historisiert. Dies dient zum Einen der Repräsentierbarkeit von Problemen, http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Aschkenas de Gruyter

Transfer der Herzen. Zur Metaphorik transkultureller Erotik in der sogenannten Ghettoliteratur des 19. Jahrhunderts

Aschkenas , Volume (2) – Dec 1, 2010

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/transfer-der-herzen-zur-metaphorik-transkultureller-erotik-in-der-KdNKXIGAHX

References (3)

Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2010 by the
ISSN
1016-4987
eISSN
1865-9438
DOI
10.1515/asch.2009.027
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

ASCHKENAS – Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 18/19 2008/2009, H. 2 Carola Hilfrich Transfer der Herzen Zur Metaphorik transkultureller Erotik in der sogenannten Ghettoliteratur des 19. Jahrhunderts Mein Kommentar zu Eva Lezzis Lektüre sexueller und kultureller »ZwischenSprachen« in der deutschsprachigen Ghettoliteratur des 19. Jahrhunderts soll den theoretischen und literarischen Achsen ihres Ansatzes gelten und dem Wissen von »Zwischen-Sprachen« nachspüren, das sich auf diesen Achsen konstituiert. Im ersten Teil möchte ich die Genealogie des sogenannten »kolonialen Begehrens« überprüfen und zeigen, dass sie uns einen konfliktuelleren, aber auch präziseren Kulturbegriff nahelegt als den in Ortrud Gutjahrs Prägung zitierten, der von »Prozesshaftigkeit« und »Dialog« spricht. Im zweiten Teil möchte ich eine Leitmetapher des Begehrens in der Ghettoliteratur untersuchen, in der sich die Diskurse des Geschlechts, der Rasse, der Wissenschaft und der Literatur überlagern: das erotische Herz. Natürlich hat auch diese Metapher ihre (ungleich würdigere) Genealogie. Dieser zufolge wird schon in den biblischen Texten und in Shakespeares Schriften das erotische Herz mit Ambivalenz und Duplizität, bzw. mit einer Unterwerfung unter die manipulative und entfremdende Logik von Tauschverhältnissen assoziiert.1 In der Ghettoliteratur des 19. Jahrhunderts wird diese psycho-politische Mega-Metapher auf auffällige Weise historisiert. Dies dient zum Einen der Repräsentierbarkeit von Problemen,

Journal

Aschkenasde Gruyter

Published: Dec 1, 2010

There are no references for this article.