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Textorganisation und Wortgebrauch im mittelniederdeutschen Gaerde der suntheit (1492)

Textorganisation und Wortgebrauch im mittelniederdeutschen Gaerde der suntheit (1492) Thomas Gloning Textorganisation und Wortgebrauch im mittelniederdeutschen Gaerde der suntheit (1492)1 1 Einleitung Die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kräuterbücher und Simplizien- bzw. Drogenverzeichnisse sind eine wichtige Quelle für den medizinischen Sprachgebrauch des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Von der mhd. Macer-Übersetzung bis zu den monumentalen, vielhundertseitigen Kräuterbüchern des 16.­18. Jhs. verläuft eine stetige Tradition, die sich durch fortschreitende Anreicherung und ggf. auch Umbildung der Text- und Wissensbestände, durch die seit dem 16. Jh. verstärkt übliche Berücksichtigung von botanischen Informationen im engeren Sinne, durch Veränderungen in der Bildnutzung und durch eine Vielzahl von sprachlichen Veränderungen im Bereich des Wortgebrauchs, der syntaktischen Muster, der textuellen Organisation, der Schreibweisen usw. geprägt war. Manche dieser Entwicklungen, z.B. die schreibsprachlichen, gehören eher in den Bereich der allgemeinen Sprachentwicklung, andere, z.B. die Entwicklung und Standardisierung textueller Schemata, sind sehr viel enger an den Texttyp ,Pflanzenmonographie` als zentralen Baustein von Kräuterbüchern und an seine Darstellungsaufgaben gebunden. Die mittel- und frühneuhochdeutschen Kräuterbücher bzw. Kräuterkapitel in Enzyklopädien oder Drogenkunden sind sowohl sprach- und textsortengeschichtlich (z.B. Habermann 2002a; 2002b; 2003; Gloning 2007; Seidensticker 1990; 1993; 1996; 1997; 2001; 2010), medizingeschichtlich (z.B. Schnell 1991; 1999; 2000; 2003; 2005; Keil 1980; 1982; 1983; 2002; Keil / Dilg 2003; Müller 2005), buch- http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte de Gruyter

Textorganisation und Wortgebrauch im mittelniederdeutschen Gaerde der suntheit (1492)

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2015 by the
ISSN
1869-7038
eISSN
1869-7046
DOI
10.1515/jbgsg-2015-0007
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Abstract

Thomas Gloning Textorganisation und Wortgebrauch im mittelniederdeutschen Gaerde der suntheit (1492)1 1 Einleitung Die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kräuterbücher und Simplizien- bzw. Drogenverzeichnisse sind eine wichtige Quelle für den medizinischen Sprachgebrauch des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Von der mhd. Macer-Übersetzung bis zu den monumentalen, vielhundertseitigen Kräuterbüchern des 16.­18. Jhs. verläuft eine stetige Tradition, die sich durch fortschreitende Anreicherung und ggf. auch Umbildung der Text- und Wissensbestände, durch die seit dem 16. Jh. verstärkt übliche Berücksichtigung von botanischen Informationen im engeren Sinne, durch Veränderungen in der Bildnutzung und durch eine Vielzahl von sprachlichen Veränderungen im Bereich des Wortgebrauchs, der syntaktischen Muster, der textuellen Organisation, der Schreibweisen usw. geprägt war. Manche dieser Entwicklungen, z.B. die schreibsprachlichen, gehören eher in den Bereich der allgemeinen Sprachentwicklung, andere, z.B. die Entwicklung und Standardisierung textueller Schemata, sind sehr viel enger an den Texttyp ,Pflanzenmonographie` als zentralen Baustein von Kräuterbüchern und an seine Darstellungsaufgaben gebunden. Die mittel- und frühneuhochdeutschen Kräuterbücher bzw. Kräuterkapitel in Enzyklopädien oder Drogenkunden sind sowohl sprach- und textsortengeschichtlich (z.B. Habermann 2002a; 2002b; 2003; Gloning 2007; Seidensticker 1990; 1993; 1996; 1997; 2001; 2010), medizingeschichtlich (z.B. Schnell 1991; 1999; 2000; 2003; 2005; Keil 1980; 1982; 1983; 2002; Keil / Dilg 2003; Müller 2005), buch-

Journal

Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichtede Gruyter

Published: Nov 13, 2015

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