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Helmut Geist, Würzburg 1 Eine mustergültige Entwicklung? Am ,,Tag für Afrika" unter dem Motto ,,Gemein sam gegen den Hunger" (23.11.1985) fehlte sieauf der Liste der in Not geratenen Staaten: umgeben von den von Dürre und Hungersnot betroffenen Nachbarländern Tansania, Sambia, Mocambique (nach Angaben der FAO 4,4 Mill. Notleidende) vermeldete die Republik Malawi (Fig. 1) als ein ziger afrikanischer Staat Lebensmittellieferungen aus eigenen Ernteüberschüssen in die angrenzen tet war. Malawi übernahm die Funktion eines Pools billiger Arbeitskräfte im regionalen System des südlichen Afrika: noch im Jahre 1966 standen 266 000 Wanderarbeitern 122400 ganzjährig und 103 700 saisonal Beschäftigte in Malawi gegenüber (WEYL 1980). den ,,Hungerländer" *. Schon die ersten europäischen Reiseberichterstat ter (1860-1890) berichteten von einer funktions tüchtigen und ökologisch eingepaßten Subsistenzwirtschaft, deren Grundlage in Jagd, Weidevieh haltung, Landbau und einem Regionalhandel mit Verkaufsfrüchten (Baumwolle, Ölsaaten) bestand (VAIL1983, S. 41). Die britische Kolonialverwal tung erkannte frühzeitig, wie sehr die kleinräum liche ökologische Differenzierung und die sehr hohe Bevölkerungsdichte in Teilräumen eine Be siedlung durch europäische Siedler erschwerte: nachdem die Regionen um das Shire Hochland und den Njassasee in ein britisches Protektorat in stalliert worden waren (1891), galt Njassaland, das heutige Malawi, nach imperialen Kriterien als ,,Armenhaus", ,,Müllhaufen" und ,,Slum"
Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie – de Gruyter
Published: Nov 1, 1986
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