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Stephen L. Harp, The Riviera, Exposed. An Ecohistory of Postwar Tourism and North African Labor. (Histories and Cultures of Tourism.) Ithaca, NY, Cornell University Press Services 2022

Stephen L. Harp, The Riviera, Exposed. An Ecohistory of Postwar Tourism and North African Labor.... Lange konzentrierte sich die Tourismusforschung auf die von Irving Goffman beschriebene „frontstage“ touristischer Orte, auf der Touristinnen und Touristen wie auf der Vorderseite einer Bühne sich selbst inszenieren. Das Werk von Stephen L. Harp wirft dagegen einen Blick hinter die Kulissen eines besonders „emblematischen“ touristischen Ziels, der französischen Riviera. Der Autor untersucht, welche Handlungen im Verborgenen, welche „workscapes“ (S. 4) nötig waren, um die touristischen „landscapes“ auch für die Touristenflut der Nachkriegszeit zu bereiten, so dass deren Erwartungen erfüllt wurden, der Mythos Riviera weiter Bestand hatte. Dabei identifiziert der an der University of Akron in Ohio lehrende Historiker zwei Ressourcen, die mit Blick auf die Förderung des Tourismus in den Trente Glorieuses, der Zeit des Aufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankreich, scheinbar beliebig ausgebeutet werden konnten: die Natur und die Arbeitskraft nordafrikanischer Einwanderer. Damit vernetzt er auf neuartige Weise die Tourismusgeschichte nicht nur mit umweltgeschichtlichen Betrachtungen, sondern auch mit postkolonialen Zugängen zur Kolonialgeschichte Frankreichs und ihren rassistischen Hinterlassenschaften. Mit seiner Untersuchung reiht sich Harp in eine wachsende Zahl von tourismusgeschichtlichen Werken ein, die nicht primär touristisches Verhalten und die damit verbundenen wirtschaftlichen Effekte, sondern die damit einhergehenden umfassenden Kosten ökologischer und sozialer Natur für Tourismusregionen aufarbeiten. (So beispielsweise http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

Stephen L. Harp, The Riviera, Exposed. An Ecohistory of Postwar Tourism and North African Labor. (Histories and Cultures of Tourism.) Ithaca, NY, Cornell University Press Services 2022

Historische Zeitschrift , Volume 316 (3): 2 – Jun 1, 2023

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2023 by Walter de Gruyter, Berlin/Boston
ISSN
2196-680X
eISSN
2196-680X
DOI
10.1515/hzhz-2023-1193
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Abstract

Lange konzentrierte sich die Tourismusforschung auf die von Irving Goffman beschriebene „frontstage“ touristischer Orte, auf der Touristinnen und Touristen wie auf der Vorderseite einer Bühne sich selbst inszenieren. Das Werk von Stephen L. Harp wirft dagegen einen Blick hinter die Kulissen eines besonders „emblematischen“ touristischen Ziels, der französischen Riviera. Der Autor untersucht, welche Handlungen im Verborgenen, welche „workscapes“ (S. 4) nötig waren, um die touristischen „landscapes“ auch für die Touristenflut der Nachkriegszeit zu bereiten, so dass deren Erwartungen erfüllt wurden, der Mythos Riviera weiter Bestand hatte. Dabei identifiziert der an der University of Akron in Ohio lehrende Historiker zwei Ressourcen, die mit Blick auf die Förderung des Tourismus in den Trente Glorieuses, der Zeit des Aufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankreich, scheinbar beliebig ausgebeutet werden konnten: die Natur und die Arbeitskraft nordafrikanischer Einwanderer. Damit vernetzt er auf neuartige Weise die Tourismusgeschichte nicht nur mit umweltgeschichtlichen Betrachtungen, sondern auch mit postkolonialen Zugängen zur Kolonialgeschichte Frankreichs und ihren rassistischen Hinterlassenschaften. Mit seiner Untersuchung reiht sich Harp in eine wachsende Zahl von tourismusgeschichtlichen Werken ein, die nicht primär touristisches Verhalten und die damit verbundenen wirtschaftlichen Effekte, sondern die damit einhergehenden umfassenden Kosten ökologischer und sozialer Natur für Tourismusregionen aufarbeiten. (So beispielsweise

Journal

Historische Zeitschriftde Gruyter

Published: Jun 1, 2023

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