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Sprachwechsel im Brandenburgischen. Eine Analyse von Wenkerbogen

Sprachwechsel im Brandenburgischen. Eine Analyse von Wenkerbogen 1 Hinführung Die Sprachgeschichte des Brandenb. lässt sich in die des Nd. eingliedern, doch unterscheidet sie sich maßgeblich von den anderen Räumen dieses Sprachgebietes. Zu Recht hat Rösler (2003, 2700) darauf hingewiesen, dass die jeweiligen Regionen ,,aufgrund spezifischer Faktoren ihre eigene sprachliche Entwicklung gehabt" haben und dieser Rechnung zu tragen ist.1 So vollzieht sich der Schreibsprachenwechsel vom Mnd. zum (Neu-)Hd. im Brandenb. sehr früh (vgl. Peters 1998, 121), auch wenn dieser Prozess zeitlich wie räumlich differenziert verläuft ­ er beginnt um 1500 im Südosten des Sprachraums und breitet sich im Verlauf nach Nordwesten aus (vgl. Gessinger 2003, 2679­2681).2 Auch der Sprachwechsel im Mündlichen vom nd. Basisdialekt zu einer hd. basierten Varietät (vgl. Peters 1998, 124f.) weist im Brandenb. besondere Züge auf. Dies steht im Zusammenhang mit Berlin. Die Stadt nimmt seit dem 16. Jh. eine spezifische Entwicklung, die zur Ausbildung einer Ausgleichsvarietät führt.3 Diese Ausgleichsvarietät etabliert sich im Laufe der darauffolgenden Jhe. in der Stadt, was zu einer diastratischen wie diatopischen Ausdifferenzierung führt. Innerhalb dieses Prozesses wird bis zum 18. Jh. das Nd. in Berlin vollständig verdrängt. Beschreiben lässt sich das Berl. nach seiner Etablierung und Ausdifferenzierung als hd. basierte Varietät mit vielen (ost)md. Merkmalen und wenigen nd. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2015 by the
ISSN
1869-7038
eISSN
1869-7046
DOI
10.1515/jbgsg-2015-0018
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Abstract

1 Hinführung Die Sprachgeschichte des Brandenb. lässt sich in die des Nd. eingliedern, doch unterscheidet sie sich maßgeblich von den anderen Räumen dieses Sprachgebietes. Zu Recht hat Rösler (2003, 2700) darauf hingewiesen, dass die jeweiligen Regionen ,,aufgrund spezifischer Faktoren ihre eigene sprachliche Entwicklung gehabt" haben und dieser Rechnung zu tragen ist.1 So vollzieht sich der Schreibsprachenwechsel vom Mnd. zum (Neu-)Hd. im Brandenb. sehr früh (vgl. Peters 1998, 121), auch wenn dieser Prozess zeitlich wie räumlich differenziert verläuft ­ er beginnt um 1500 im Südosten des Sprachraums und breitet sich im Verlauf nach Nordwesten aus (vgl. Gessinger 2003, 2679­2681).2 Auch der Sprachwechsel im Mündlichen vom nd. Basisdialekt zu einer hd. basierten Varietät (vgl. Peters 1998, 124f.) weist im Brandenb. besondere Züge auf. Dies steht im Zusammenhang mit Berlin. Die Stadt nimmt seit dem 16. Jh. eine spezifische Entwicklung, die zur Ausbildung einer Ausgleichsvarietät führt.3 Diese Ausgleichsvarietät etabliert sich im Laufe der darauffolgenden Jhe. in der Stadt, was zu einer diastratischen wie diatopischen Ausdifferenzierung führt. Innerhalb dieses Prozesses wird bis zum 18. Jh. das Nd. in Berlin vollständig verdrängt. Beschreiben lässt sich das Berl. nach seiner Etablierung und Ausdifferenzierung als hd. basierte Varietät mit vielen (ost)md. Merkmalen und wenigen nd.

Journal

Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichtede Gruyter

Published: Nov 13, 2015

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