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Singen ist besser als Weinen. Das abenteuerliche Leben der Barbara Strozzi

Singen ist besser als Weinen. Das abenteuerliche Leben der Barbara Strozzi Thema Singen ist besser als Weinen Das abenteuerliche Leben der Barbara Strozzi Silke Leopold Uneheliche Tochter (vermutlich) eines seinerseits unehelich geborenen Florentiners in Venedig, in jungen Jahren von ei- nem Freund ihres Vaters verführt, vielleicht sogar vergewal- tigt und geschwängert, Mutter von vier unehelichen Kindern aus mehreren Beziehungen – die Bedingungen, unter denen Barbara Strozzis Kunst sich entfaltete, hätten ungünstiger kaum sein können. Ehrbar im Sinne einer gesellschaftlich akzeptierten Lebensführung war dieses Dasein ganz sicher nicht. Ellen Rosand, die 1978 den Grundstein für eine quel- lenbasierte Forschung über Barbara Strozzi legte , vermu- tete sogar, sie sei eine Kurtisane gewesen. Dem widerspre- chen allerdings die Quellenfunde, die Beth Glixon später zur Verfügung stellte. Und es scheint eher, als habe Strozzi ihr Leben unter das altbewährte Motto »Du hast keine Chance, also nutze sie« gestellt. Oder, anders ausgedrückt: Sie reali- sierte einen Lebensentwurf, an dessen theoretischer Ausar- beitung ihr Vater, sei sie nun seine adoptierte, »erwählte« oder doch wohl auch leibliche Tochter gewesen, mitgearbei- tet hatte. Denn einem unehelich geborenen Mädchen stan- den zu Beginn des 17. Jahrhunderts nur wenige Optionen offen – die Aufnahme in ein Kloster, verbunden mit einer zu zahlenden Mitgift, oder der Weg in die Prostitution http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Österreichische Musikzeitschrift de Gruyter

Singen ist besser als Weinen. Das abenteuerliche Leben der Barbara Strozzi

Österreichische Musikzeitschrift , Volume 69 (6): 10 – Jun 1, 2014

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2015 by Böhlau Verlag GmbH & Co.KG
eISSN
2307-2970
DOI
10.7767/omz-2014-0604
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Abstract

Thema Singen ist besser als Weinen Das abenteuerliche Leben der Barbara Strozzi Silke Leopold Uneheliche Tochter (vermutlich) eines seinerseits unehelich geborenen Florentiners in Venedig, in jungen Jahren von ei- nem Freund ihres Vaters verführt, vielleicht sogar vergewal- tigt und geschwängert, Mutter von vier unehelichen Kindern aus mehreren Beziehungen – die Bedingungen, unter denen Barbara Strozzis Kunst sich entfaltete, hätten ungünstiger kaum sein können. Ehrbar im Sinne einer gesellschaftlich akzeptierten Lebensführung war dieses Dasein ganz sicher nicht. Ellen Rosand, die 1978 den Grundstein für eine quel- lenbasierte Forschung über Barbara Strozzi legte , vermu- tete sogar, sie sei eine Kurtisane gewesen. Dem widerspre- chen allerdings die Quellenfunde, die Beth Glixon später zur Verfügung stellte. Und es scheint eher, als habe Strozzi ihr Leben unter das altbewährte Motto »Du hast keine Chance, also nutze sie« gestellt. Oder, anders ausgedrückt: Sie reali- sierte einen Lebensentwurf, an dessen theoretischer Ausar- beitung ihr Vater, sei sie nun seine adoptierte, »erwählte« oder doch wohl auch leibliche Tochter gewesen, mitgearbei- tet hatte. Denn einem unehelich geborenen Mädchen stan- den zu Beginn des 17. Jahrhunderts nur wenige Optionen offen – die Aufnahme in ein Kloster, verbunden mit einer zu zahlenden Mitgift, oder der Weg in die Prostitution

Journal

Österreichische Musikzeitschriftde Gruyter

Published: Jun 1, 2014

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