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Selbstdarstellungen und Gruppenportraits

Selbstdarstellungen und Gruppenportraits Die sozialen Identitäten der Wanderhändler von Ziel dieses Beitrags ist es, die Komplexität des Begriffs der sozialen Identität am Beispiel der Kolporteure im frühneuzeitlichen Europa zu erörtern. Dieser Begriff ist zur Zeit sehr in Mode, wie eine einfache statistische Auswertung der Verwendung des Wortes in den Titeln und Texten der Historikerinnen während der letzten Jahre zeigt. Indessen sind sich die Historikerinnen über die Bedeutung des Begriffs und die Art und Weise, in der er angewendet werden kann, nicht einig. Das Wort selbst gibt bereits Anlaß zur Verwirrung: Der Begriff dient einerseits als Etikett zur Einordnung eines Gegenstands - und Braudel verwendet ihn in diesem Sinn, wenn er über die Identität Frankreichs schreibt 1 ; andererseits wird er auch als Ausdruck des ,,Ich" verwendet. Historikerinnen greifen in ihren Arbeiten auf beide Begriffsbedeutungen zurück, wenn sie bestimmte soziale Kriterien, mit denen sich die Position von Gruppen oder Personen innerhalb eines sozialen Raums definieren läßt, sowohl inventarisieren als auch analysieren. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Auswahl dieser Kriterien: Soll der Platz der Individuen innerhalb bestimmter Strukturen oder Institutionen untersucht werden, oder sind die Beziehungsnetze, die ihr Leben in seinen verschiedenen Phasen beeinflußten, zu rekonstruieren? 2 Die derart rekonstruierte Identität http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Selbstdarstellungen und Gruppenportraits

Historische Anthropologie , Volume 8 (3) – Dec 1, 2000

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2000 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2000.8.3.344
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Abstract

Die sozialen Identitäten der Wanderhändler von Ziel dieses Beitrags ist es, die Komplexität des Begriffs der sozialen Identität am Beispiel der Kolporteure im frühneuzeitlichen Europa zu erörtern. Dieser Begriff ist zur Zeit sehr in Mode, wie eine einfache statistische Auswertung der Verwendung des Wortes in den Titeln und Texten der Historikerinnen während der letzten Jahre zeigt. Indessen sind sich die Historikerinnen über die Bedeutung des Begriffs und die Art und Weise, in der er angewendet werden kann, nicht einig. Das Wort selbst gibt bereits Anlaß zur Verwirrung: Der Begriff dient einerseits als Etikett zur Einordnung eines Gegenstands - und Braudel verwendet ihn in diesem Sinn, wenn er über die Identität Frankreichs schreibt 1 ; andererseits wird er auch als Ausdruck des ,,Ich" verwendet. Historikerinnen greifen in ihren Arbeiten auf beide Begriffsbedeutungen zurück, wenn sie bestimmte soziale Kriterien, mit denen sich die Position von Gruppen oder Personen innerhalb eines sozialen Raums definieren läßt, sowohl inventarisieren als auch analysieren. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Auswahl dieser Kriterien: Soll der Platz der Individuen innerhalb bestimmter Strukturen oder Institutionen untersucht werden, oder sind die Beziehungsnetze, die ihr Leben in seinen verschiedenen Phasen beeinflußten, zu rekonstruieren? 2 Die derart rekonstruierte Identität

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2000

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