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Schwarting, Rena, Organisationsbildung und gesellschaftliche Differenzierung. Empirische Einsichten und theoretische Perspektiven (= Organisation und Gesellschaft – Forschung)

Schwarting, Rena, Organisationsbildung und gesellschaftliche Differenzierung. Empirische... Mit der Gründung des Reichskammergerichts und dem dort etablierten Kameralverfahren sei, so Rena Schwarting in ihrer 2020 erschienenen Bielefelder Dissertation, die „Umstellung der Bedingungen der Rechtsprechung von Interaktion auf Organisation“ (3) zu greifen. Dieser in der Einleitung aufgestellten Hauptthese geht die Autorin in insgesamt sieben Kapiteln nach, wobei ihr theoretisch-methodischer Zugriff erklärungsbedürftig anmutet: Die Soziologin Schwarting nämlich formuliert ihre Ausgangsthese aus systemtheoretischer Perspektive. Die Systemtheorie nach Luhmann bildet damit den Ausgangspunkt, um das grundsätzlich von der Forschung als „wechselseitig“ markierte „Bedingungsverhältnis“ (260) zwischen formaler Organisationswerdung und einer zunehmend „funktional differenzierten Gesellschaft“ (260) in den Blick nehmen und hinterfragen zu können. Schwarting stellt somit die grundsätzliche Frage: „[Kann] die Rechtsprechung am RKG im systemtheoretischen Sinne als organisiert verstanden werden“ (261)?Da sich weder soziologische Forschungen mit historischer noch Historiker*innen mit soziologischer Organisationsbildung dezidiert beschäftig hätten, wie Schwarting einleitend formuliert, greift die Autorin dieses Desiderat auf und versucht in bemerkenswerter Weise, soziologische Perspektiven und historische Empirie zu kombinieren, aufeinander zu beziehen und letztlich diesen transdisziplinären Ansatz für eine exemplarische Analyse bezogen auf das Reichskammergericht (RKG) fruchtbar zu machen, wobei sich die überwiegende Mehrzahl der ausgewählten Beispiele auf das 18. Jahrhundert bezieht.Dem Vorwort von Barbara Stollberg-Rilinger mit einem Plädoyer für die gegenseitige Rezeption http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung de Gruyter

Schwarting, Rena, Organisationsbildung und gesellschaftliche Differenzierung. Empirische Einsichten und theoretische Perspektiven (= Organisation und Gesellschaft – Forschung)

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISSN
0323-4045
eISSN
2304-4861
DOI
10.1515/zrgg-2022-0058
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Abstract

Mit der Gründung des Reichskammergerichts und dem dort etablierten Kameralverfahren sei, so Rena Schwarting in ihrer 2020 erschienenen Bielefelder Dissertation, die „Umstellung der Bedingungen der Rechtsprechung von Interaktion auf Organisation“ (3) zu greifen. Dieser in der Einleitung aufgestellten Hauptthese geht die Autorin in insgesamt sieben Kapiteln nach, wobei ihr theoretisch-methodischer Zugriff erklärungsbedürftig anmutet: Die Soziologin Schwarting nämlich formuliert ihre Ausgangsthese aus systemtheoretischer Perspektive. Die Systemtheorie nach Luhmann bildet damit den Ausgangspunkt, um das grundsätzlich von der Forschung als „wechselseitig“ markierte „Bedingungsverhältnis“ (260) zwischen formaler Organisationswerdung und einer zunehmend „funktional differenzierten Gesellschaft“ (260) in den Blick nehmen und hinterfragen zu können. Schwarting stellt somit die grundsätzliche Frage: „[Kann] die Rechtsprechung am RKG im systemtheoretischen Sinne als organisiert verstanden werden“ (261)?Da sich weder soziologische Forschungen mit historischer noch Historiker*innen mit soziologischer Organisationsbildung dezidiert beschäftig hätten, wie Schwarting einleitend formuliert, greift die Autorin dieses Desiderat auf und versucht in bemerkenswerter Weise, soziologische Perspektiven und historische Empirie zu kombinieren, aufeinander zu beziehen und letztlich diesen transdisziplinären Ansatz für eine exemplarische Analyse bezogen auf das Reichskammergericht (RKG) fruchtbar zu machen, wobei sich die überwiegende Mehrzahl der ausgewählten Beispiele auf das 18. Jahrhundert bezieht.Dem Vorwort von Barbara Stollberg-Rilinger mit einem Plädoyer für die gegenseitige Rezeption

Journal

Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte Germanistische Abteilungde Gruyter

Published: Jul 1, 2022

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