Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Rezensionen und Buchanzeigen

Rezensionen und Buchanzeigen ASCHKENAS - Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 10/2000, H. l 1. Übergreifende Darstellungen und Nachschlagewerke ANDREAS BRÄMER, Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Deutschland und Österreich 1808-1871. Wien: Böhlau Verlag, 1999 (= Beiheft zu Aschkenas; 5), flex., 256 S., DM 58,-. Mit dem Beginn der Emanzipation und bürgerlichen Gleichstellung der Juden veränderte sich auch die Stellung der Rabbiner innerhalb der Gemeinden. Nur in der Orthodoxie und Neoorthodoxie blieb die traditionelle Hochschätzung und Verehrung des rabbinischen Amtes und seiner Träger erhalten. Diese Wertschätzung und der ungebrochene Einfluß der orthodoxen Rabbiner führten, wie Brämer ausführt, absurderweise sogar dazu, daß liberale Rabbiner wie Caesar Seligmann oder Shlomo Rülf ihre orthodoxen Kollegen für den Respekt, den sie genossen, beneideten. In vielen Gemeinden kam es daher seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts in der Frage des Verhältnisses zwischen dem Rabbiner und dem Vorstand, dem eigentlichen Thema von B.s Studie, zu den unterschiedlichsten Lösungsansätzen. So schreckte beispielsweise der radikale Reformer Mendel Hess in Weimar nicht davor zurück, mit Hilfe der Gendarmerie deutsche Gebete und die deutsche Toraübersetzung durchzusetzen. In Berlin hatte dagegen der Vorstand gegenüber dem Rabbinat eine sprichwörtliche, geradezu tyrannische Macht. Die immer größer werdende Macht der Gemeindevorstände war um so http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Aschkenas - Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden de Gruyter

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/rezensionen-und-buchanzeigen-F6Reme3kdm

References

References for this paper are not available at this time. We will be adding them shortly, thank you for your patience.

Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2009 Walter de Gruyter
ISSN
1016-4987
eISSN
1016-4987
DOI
10.1515/asch.2000.10.1.277
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

ASCHKENAS - Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 10/2000, H. l 1. Übergreifende Darstellungen und Nachschlagewerke ANDREAS BRÄMER, Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Deutschland und Österreich 1808-1871. Wien: Böhlau Verlag, 1999 (= Beiheft zu Aschkenas; 5), flex., 256 S., DM 58,-. Mit dem Beginn der Emanzipation und bürgerlichen Gleichstellung der Juden veränderte sich auch die Stellung der Rabbiner innerhalb der Gemeinden. Nur in der Orthodoxie und Neoorthodoxie blieb die traditionelle Hochschätzung und Verehrung des rabbinischen Amtes und seiner Träger erhalten. Diese Wertschätzung und der ungebrochene Einfluß der orthodoxen Rabbiner führten, wie Brämer ausführt, absurderweise sogar dazu, daß liberale Rabbiner wie Caesar Seligmann oder Shlomo Rülf ihre orthodoxen Kollegen für den Respekt, den sie genossen, beneideten. In vielen Gemeinden kam es daher seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts in der Frage des Verhältnisses zwischen dem Rabbiner und dem Vorstand, dem eigentlichen Thema von B.s Studie, zu den unterschiedlichsten Lösungsansätzen. So schreckte beispielsweise der radikale Reformer Mendel Hess in Weimar nicht davor zurück, mit Hilfe der Gendarmerie deutsche Gebete und die deutsche Toraübersetzung durchzusetzen. In Berlin hatte dagegen der Vorstand gegenüber dem Rabbinat eine sprichwörtliche, geradezu tyrannische Macht. Die immer größer werdende Macht der Gemeindevorstände war um so

Journal

Aschkenas - Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Judende Gruyter

Published: Jan 1, 2000

There are no references for this article.