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Rekonstruktion gesprochener Sprache: Norddeutsche Varietäten in der frühen Neuzeit

Rekonstruktion gesprochener Sprache: Norddeutsche Varietäten in der frühen Neuzeit Ingrid Schröder : Norddeutsche Varietäten in der frühen Neuzeit Bekanntlich stellt die in historischen Sprachstufen eine besondere Herausforderung dar. Für den frühneuzeitlichen nrddt. Sprachraum gilt dies auf doppelte Weise. Denn die schriftliche Fixierung überdeckt nicht nur die spezifischen Merkmale der Mündlichkeit wie die lautliche Realisierung und die sprechsprachlichen grammatischen Merkmale des frühneuzeitlichen Nrddt. oder die gesprächsspezifischen Strukturen. Zugleich wird durch die vor allem medial verankerte Diglossie Hd. ­ Nd. die zeitgenössische sprachliche Vielfalt verdeckt. Die nahezu ausschließlich hd. Schriftlichkeit steht neben einem differenzierten mündlichen Variationsraum mit hd. und nd. Anteilen sowie einer Reihe von sprachlichen Kontaktformen. Migrations-, handelsund kriegsbedingte Sprachkontakte erweitern das sprachliche Feld. Im Folgenden sollen nun nicht primär die sprachlichen Verhältnisse selbst rekonstruiert und en detail beschrieben werden, sondern es soll an exemplarischen Forschungsergebnissen reflektiert werden, welche methodischen Zugänge sich für die Rekonstruktion der spezifischen nrddt. mündlichen Sprachverhältnisse und für die Modellierung des zeitgenössischen sprachlichen Spektrums mit seiner räumlichen, sozialen und funktionalen Vielfalt besonders eignen. Die geht somit gleichzeitig einher mit der Rekonstruktion der sprachlichen Heterogenität. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk unter soziolinguistischer Perspektive den beteiligten Sprechergruppen und sprachlichen Ausdrucksformen mit ihren situativen und funktionalen Determinierungen, unter struktureller Perspektive den Ausprägungen dessen, was in der Frühen http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2015 by the
ISSN
1869-7038
eISSN
1869-7046
DOI
10.1515/jbgsg-2015-0014
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Abstract

Ingrid Schröder : Norddeutsche Varietäten in der frühen Neuzeit Bekanntlich stellt die in historischen Sprachstufen eine besondere Herausforderung dar. Für den frühneuzeitlichen nrddt. Sprachraum gilt dies auf doppelte Weise. Denn die schriftliche Fixierung überdeckt nicht nur die spezifischen Merkmale der Mündlichkeit wie die lautliche Realisierung und die sprechsprachlichen grammatischen Merkmale des frühneuzeitlichen Nrddt. oder die gesprächsspezifischen Strukturen. Zugleich wird durch die vor allem medial verankerte Diglossie Hd. ­ Nd. die zeitgenössische sprachliche Vielfalt verdeckt. Die nahezu ausschließlich hd. Schriftlichkeit steht neben einem differenzierten mündlichen Variationsraum mit hd. und nd. Anteilen sowie einer Reihe von sprachlichen Kontaktformen. Migrations-, handelsund kriegsbedingte Sprachkontakte erweitern das sprachliche Feld. Im Folgenden sollen nun nicht primär die sprachlichen Verhältnisse selbst rekonstruiert und en detail beschrieben werden, sondern es soll an exemplarischen Forschungsergebnissen reflektiert werden, welche methodischen Zugänge sich für die Rekonstruktion der spezifischen nrddt. mündlichen Sprachverhältnisse und für die Modellierung des zeitgenössischen sprachlichen Spektrums mit seiner räumlichen, sozialen und funktionalen Vielfalt besonders eignen. Die geht somit gleichzeitig einher mit der Rekonstruktion der sprachlichen Heterogenität. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk unter soziolinguistischer Perspektive den beteiligten Sprechergruppen und sprachlichen Ausdrucksformen mit ihren situativen und funktionalen Determinierungen, unter struktureller Perspektive den Ausprägungen dessen, was in der Frühen

Journal

Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichtede Gruyter

Published: Nov 13, 2015

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