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Praktiken der Regeneration

Praktiken der Regeneration Baumgärten und agrarische Riten in Afrika von I. In der Savanne Weite Gebiete Afrikas stellen sich als eine Kulturlandschaft dar, die Züge der naturgegebenen Savannengestalt bewahrt hat. Im Umkreis des Ostafrikanischen Grabens oder der Nubaberge im Sudan, Gegenden, die ich aus eigener Anschauung kenne, kann man nachvollziehen, daß die Entdeckungsreisenden Partien mit offenem Grasland und weitständigen Holzgewächsen wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem Landschaftspark, der sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in Europa etablierte, den Namen ,Parklandschaft' verliehen. Geobotanisch verwandte Zonen wie das Voltagebiet und darin das Taleland vermitteln, nach Bildern und Berichten zu urteilen, dasselbe Déjà-vue. 1 Mit der Einführung des Feldbaus haben gerade Feldgrenzen und feste Siedlungen die Naturlandschaft zwar längs technischer Vorgaben und menschlicher Ordnungsvorstellungen überformt, ein so umfassendes, dichtes Raster, wie wir es aus der europäischen Agrarlandschaft kennen, hat sich dabei aber nicht eingestellt. Zwischen den Siedlungsgebieten mit ihren Nutzflächen blieb oft Buschland, Wildnis, als eine Art Pufferzone erhalten, die zur Jagd und als saisonale Weide genutzt wird. In Gegenden mit Brandschwendbau konnte nicht mehr bebautes Land stets schnell und spurlos renaturieren. Landmarken, wie Anhöhen, Gewässer, Felsen und Höhlen, wurden bei der Landnahme bevorzugt in das Kulturland integriert. Bäume von markanter Gestalt, Baumgruppen und http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Praktiken der Regeneration

Historische Anthropologie , Volume 8 (3) – Dec 1, 2000

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2000 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2000.8.3.410
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Abstract

Baumgärten und agrarische Riten in Afrika von I. In der Savanne Weite Gebiete Afrikas stellen sich als eine Kulturlandschaft dar, die Züge der naturgegebenen Savannengestalt bewahrt hat. Im Umkreis des Ostafrikanischen Grabens oder der Nubaberge im Sudan, Gegenden, die ich aus eigener Anschauung kenne, kann man nachvollziehen, daß die Entdeckungsreisenden Partien mit offenem Grasland und weitständigen Holzgewächsen wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem Landschaftspark, der sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in Europa etablierte, den Namen ,Parklandschaft' verliehen. Geobotanisch verwandte Zonen wie das Voltagebiet und darin das Taleland vermitteln, nach Bildern und Berichten zu urteilen, dasselbe Déjà-vue. 1 Mit der Einführung des Feldbaus haben gerade Feldgrenzen und feste Siedlungen die Naturlandschaft zwar längs technischer Vorgaben und menschlicher Ordnungsvorstellungen überformt, ein so umfassendes, dichtes Raster, wie wir es aus der europäischen Agrarlandschaft kennen, hat sich dabei aber nicht eingestellt. Zwischen den Siedlungsgebieten mit ihren Nutzflächen blieb oft Buschland, Wildnis, als eine Art Pufferzone erhalten, die zur Jagd und als saisonale Weide genutzt wird. In Gegenden mit Brandschwendbau konnte nicht mehr bebautes Land stets schnell und spurlos renaturieren. Landmarken, wie Anhöhen, Gewässer, Felsen und Höhlen, wurden bei der Landnahme bevorzugt in das Kulturland integriert. Bäume von markanter Gestalt, Baumgruppen und

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 2000

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