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Paul Nolte, Transatlantische Ambivalenzen. Studien zur Sozial- und Ideengeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. Berlin/New York, de Gruyter 2014

Paul Nolte, Transatlantische Ambivalenzen. Studien zur Sozial- und Ideengeschichte des 18. bis... schem Gegensatz zu Whigs, Liberalen und Labour war und ist die ,,Tory World" dann doch sicherlich nicht. Und bei aller Sympathie für einen Überblick, der die Überwindung akademisch lieb gewordener Epochengrenzen praktiziert, wird die Klammer, die der Herausgeber mit seiner Einleitung und seinem Abschlusskapitel über die nationalen Interessen der Konservativen um das Gesamtprojekt spannt, dem Anspruch des Bandes nicht gerecht. Man möchte eher eine politische als eine geschichtswissenschaftliche Botschaft lesen, die mit leichter Geste keine grundsätzlichen Alternativen im außenpolitischen Handlungsspielraum feststellt. Anders gewendet, stünden demnach das angeblich geistesabgewandte Spielerische, mit dem etwa das Empire errichtet worden sei, und die Leichtigkeit, mit der es seine Untertanen wieder in die Unabhängigkeit entlassen habe, in einer Kontinuität. Dass im Band kaum von Kolonialkrisen und -skandalen sowie Imperial- und Dekolonisationskriegen zu lesen ist, bietet sich an für eine Geschichte, die an den in der Kolonialgeschichte so zahlreichen Brüchen und Widersprüchen weniger interessiert ist. Dem Schutzumschlag des Buches ist zu entnehmen, Jeremy Black sei der Autor von ,,über 100 Büchern". Indessen hätte dieses sorgfältiger konzipiert werden müssen, um die politische Meinung weniger aufdringlich und den wissenschaftlichen Wert perspektivenreicher zu formulieren ­ und um vielleicht zu den besten 50 Büchern des Herausgebers zu gehören. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

Paul Nolte, Transatlantische Ambivalenzen. Studien zur Sozial- und Ideengeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. Berlin/New York, de Gruyter 2014

Historische Zeitschrift , Volume 302 (2) – Apr 23, 2016

Paul Nolte, Transatlantische Ambivalenzen. Studien zur Sozial- und Ideengeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts. Berlin/New York, de Gruyter 2014


schem Gegensatz zu Whigs, Liberalen und Labour war und ist die ,,Tory World" dann doch sicherlich nicht. Und bei aller Sympathie für einen Überblick, der die Überwindung akademisch lieb gewordener Epochengrenzen praktiziert, wird die Klammer, die der Herausgeber mit seiner Einleitung und seinem Abschlusskapitel über die nationalen Interessen der Konservativen um das Gesamtprojekt spannt, dem Anspruch des Bandes nicht gerecht. Man möchte eher eine politische als eine geschichtswissenschaftliche Botschaft lesen, die mit leichter Geste keine grundsätzlichen Alternativen im außenpolitischen Handlungsspielraum feststellt. Anders gewendet, stünden demnach das angeblich geistesabgewandte Spielerische, mit dem etwa das Empire errichtet worden sei, und die Leichtigkeit, mit der es seine Untertanen wieder in die Unabhängigkeit entlassen habe, in einer Kontinuität. Dass im Band kaum von Kolonialkrisen und -skandalen sowie Imperial- und Dekolonisationskriegen zu lesen ist, bietet sich an für eine Geschichte, die an den in der Kolonialgeschichte so zahlreichen Brüchen und Widersprüchen weniger interessiert ist. Dem Schutzumschlag des Buches ist zu entnehmen, Jeremy Black sei der Autor von ,,über 100 Büchern". Indessen hätte dieses sorgfältiger konzipiert werden müssen, um die politische Meinung weniger aufdringlich und den wissenschaftlichen Wert perspektivenreicher zu formulieren ­ und um vielleicht zu den besten 50 Büchern des Herausgebers zu gehören. Paul Nolte, Transatlantische Ambivalenzen. Studien zur Sozial- und Ideengeschichte des 18. bis 20.Jahrhunderts. Berlin/New York, de Gruyter 2014. XIX, 414 S., 69,95. // doi 10.1515/hzhz-2016-0100 Hermann Wellenreuther, Göttingen Des Berliner Historikers Paul Nolte Aufsatzsammlung verspricht Wichtiges, weil ,,ambivalent" und ,,transatlantisch". Unter dem Etikett verbergen sich sechzehn Artikel, von...
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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2016 by the
ISSN
0018-2613
eISSN
2196-680X
DOI
10.1515/hzhz-2016-0100
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Abstract

schem Gegensatz zu Whigs, Liberalen und Labour war und ist die ,,Tory World" dann doch sicherlich nicht. Und bei aller Sympathie für einen Überblick, der die Überwindung akademisch lieb gewordener Epochengrenzen praktiziert, wird die Klammer, die der Herausgeber mit seiner Einleitung und seinem Abschlusskapitel über die nationalen Interessen der Konservativen um das Gesamtprojekt spannt, dem Anspruch des Bandes nicht gerecht. Man möchte eher eine politische als eine geschichtswissenschaftliche Botschaft lesen, die mit leichter Geste keine grundsätzlichen Alternativen im außenpolitischen Handlungsspielraum feststellt. Anders gewendet, stünden demnach das angeblich geistesabgewandte Spielerische, mit dem etwa das Empire errichtet worden sei, und die Leichtigkeit, mit der es seine Untertanen wieder in die Unabhängigkeit entlassen habe, in einer Kontinuität. Dass im Band kaum von Kolonialkrisen und -skandalen sowie Imperial- und Dekolonisationskriegen zu lesen ist, bietet sich an für eine Geschichte, die an den in der Kolonialgeschichte so zahlreichen Brüchen und Widersprüchen weniger interessiert ist. Dem Schutzumschlag des Buches ist zu entnehmen, Jeremy Black sei der Autor von ,,über 100 Büchern". Indessen hätte dieses sorgfältiger konzipiert werden müssen, um die politische Meinung weniger aufdringlich und den wissenschaftlichen Wert perspektivenreicher zu formulieren ­ und um vielleicht zu den besten 50 Büchern des Herausgebers zu gehören.

Journal

Historische Zeitschriftde Gruyter

Published: Apr 23, 2016

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