Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Paul Fahr, Remonstration als Institution. Ein Beitrag zum Herrschaftsverständnis im frühen chinesischen Kaiserreich. (Veröffentlichungen des Ostasien-Instituts der Ruhr-Universität Bochum, Bd. 71.) Wiesbaden, Harrassowitz 2021

Paul Fahr, Remonstration als Institution. Ein Beitrag zum Herrschaftsverständnis im frühen... Paul Fahrs „Remonstration als Institution“ basiert auf dessen 2019 an der WWU Münster eingereichten Dissertation. Es umfasst neben einer kurzen Einleitung (S. 1–7) und einem längeren Schluss (S. 293–304) fünf umfangreiche Kapitel, in denen sich Fahr mit den Konzepten „Remonstration“ und „Institution“ im Han-zeitlichen China (207 v.–220 n. u. Z.) auseinandersetzt. Es geht ihm grundsätzlich um die Frage, durch welche Mechanismen die herrschenden Eliten den Kaisern konkrete Handlungsweisen auferlegten (S. 1). Den entscheidenden Mechanismus erkennt Fahr in den „Remonstrationen“ (jiàn 諫) von Beamten, die in den beiden ältesten Dynastiegeschichten „Shiji“ (史記, Aufzeichnungen des Historikers; ca. 1. Jh. v. u. Z.) und „Hanshu“ (漢書, Buch der Han; ca. 1. Jh. u. Z.) überliefert sind. Dabei handelt es sich um belehrende Aussprüche, die sich direkt an Vorgesetzte, i. d. R. den Kaiser, wandten und, so Fahr, während der Han-Zeit systematisiert wurden.In Kapitel 2 entwickelt Fahr einen Interpretationsrahmen, der auf diversen soziologischen Studien fußt; denn „[d]ie Quellen sprechen zu lassen, ist keine sinnvolle Alternative“ (S. 9). Nur Theorie könne die nötigen „abstrakte[n] Begriffe“ (S. 9) liefern, um das Einbinden von Erkenntnissen aus den Geschichtswerken in weitreichende Kontexte zu ermöglichen. Die maßgebliche abstrakte Größe seien Institutionen, die Fahr als dauerhafte, internalisierte und regulierende http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

Paul Fahr, Remonstration als Institution. Ein Beitrag zum Herrschaftsverständnis im frühen chinesischen Kaiserreich. (Veröffentlichungen des Ostasien-Instituts der Ruhr-Universität Bochum, Bd. 71.) Wiesbaden, Harrassowitz 2021

Historische Zeitschrift , Volume 315 (2): 2 – Oct 1, 2022

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/paul-fahr-remonstration-als-institution-ein-beitrag-zum-fccnf846JZ

References

References for this paper are not available at this time. We will be adding them shortly, thank you for your patience.

Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 by Walter de Gruyter, Berlin/Boston
ISSN
2196-680X
eISSN
2196-680X
DOI
10.1515/hzhz-2022-1349
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

Paul Fahrs „Remonstration als Institution“ basiert auf dessen 2019 an der WWU Münster eingereichten Dissertation. Es umfasst neben einer kurzen Einleitung (S. 1–7) und einem längeren Schluss (S. 293–304) fünf umfangreiche Kapitel, in denen sich Fahr mit den Konzepten „Remonstration“ und „Institution“ im Han-zeitlichen China (207 v.–220 n. u. Z.) auseinandersetzt. Es geht ihm grundsätzlich um die Frage, durch welche Mechanismen die herrschenden Eliten den Kaisern konkrete Handlungsweisen auferlegten (S. 1). Den entscheidenden Mechanismus erkennt Fahr in den „Remonstrationen“ (jiàn 諫) von Beamten, die in den beiden ältesten Dynastiegeschichten „Shiji“ (史記, Aufzeichnungen des Historikers; ca. 1. Jh. v. u. Z.) und „Hanshu“ (漢書, Buch der Han; ca. 1. Jh. u. Z.) überliefert sind. Dabei handelt es sich um belehrende Aussprüche, die sich direkt an Vorgesetzte, i. d. R. den Kaiser, wandten und, so Fahr, während der Han-Zeit systematisiert wurden.In Kapitel 2 entwickelt Fahr einen Interpretationsrahmen, der auf diversen soziologischen Studien fußt; denn „[d]ie Quellen sprechen zu lassen, ist keine sinnvolle Alternative“ (S. 9). Nur Theorie könne die nötigen „abstrakte[n] Begriffe“ (S. 9) liefern, um das Einbinden von Erkenntnissen aus den Geschichtswerken in weitreichende Kontexte zu ermöglichen. Die maßgebliche abstrakte Größe seien Institutionen, die Fahr als dauerhafte, internalisierte und regulierende

Journal

Historische Zeitschriftde Gruyter

Published: Oct 1, 2022

There are no references for this article.