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Papierstau und Informationsfluss: Die Normierung der Bibliothekskopie

Papierstau und Informationsfluss: Die Normierung der Bibliothekskopie Papierstau und Informationsfluss: Die Normierung der Bibliothekskopie1 von Monika Dommann Auf der Weltausstellung von 1937 in Paris wurden die Besucher im Trocadero Zeugen einer amerikanischen ,,Expedition".2 Die Expedition galt nicht etwa entlegenen Ländern, sondern Beständen aus der Bibliothèque Nationale: alten Zeitungen aus der Revolutionsperiode und den kompletten Jahrgängen der Tageszeitung ,,Le Temps". Der amerikanische Beitrag auf der Weltausstellung war von der Rockefeller Foundation finanziert. Herman Fussler, Bibliothekar der Bibliothek der University of Chicago, leitete das Unterfangen, begleitet von seiner Frau, die jeden Tag mit dem Taxi Zeitungen von der Nationalbibliothek in den Trocadero brachte. Unterstützt wurde er ferner von einem Studenten, einer Mikrofilmkamera, einem automatischen Entwicklungsgerät und Lesegeräten. Unter den Augen der Zuschauer wurden rund 200 000 Seiten altes Papier auf Zellulose-Acetat verfilmt. Es ging um die Idee eines Freihandels mit wissenschaftlichen Ressourcen: ,,Speed free trade in ideas, as the railway and the steamship had speed trade in commodities".3 Die Negative kamen in die Obhut der American Library Association, Abzüge in die Bibliothek der University of Chicago und die Bibliothèque Nationale in Paris. Siebzig Jahre später, im Jahr 2007, fährt Tag für Tag ein Lastwagen zur Cecil Green Library an der Stanford University und bringt Bücher an einen http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Papierstau und Informationsfluss: Die Normierung der Bibliothekskopie

Historische Anthropologie , Volume 16 (1) – Jan 1, 2008

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2008 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.2008.16.1.31
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Abstract

Papierstau und Informationsfluss: Die Normierung der Bibliothekskopie1 von Monika Dommann Auf der Weltausstellung von 1937 in Paris wurden die Besucher im Trocadero Zeugen einer amerikanischen ,,Expedition".2 Die Expedition galt nicht etwa entlegenen Ländern, sondern Beständen aus der Bibliothèque Nationale: alten Zeitungen aus der Revolutionsperiode und den kompletten Jahrgängen der Tageszeitung ,,Le Temps". Der amerikanische Beitrag auf der Weltausstellung war von der Rockefeller Foundation finanziert. Herman Fussler, Bibliothekar der Bibliothek der University of Chicago, leitete das Unterfangen, begleitet von seiner Frau, die jeden Tag mit dem Taxi Zeitungen von der Nationalbibliothek in den Trocadero brachte. Unterstützt wurde er ferner von einem Studenten, einer Mikrofilmkamera, einem automatischen Entwicklungsgerät und Lesegeräten. Unter den Augen der Zuschauer wurden rund 200 000 Seiten altes Papier auf Zellulose-Acetat verfilmt. Es ging um die Idee eines Freihandels mit wissenschaftlichen Ressourcen: ,,Speed free trade in ideas, as the railway and the steamship had speed trade in commodities".3 Die Negative kamen in die Obhut der American Library Association, Abzüge in die Bibliothek der University of Chicago und die Bibliothèque Nationale in Paris. Siebzig Jahre später, im Jahr 2007, fährt Tag für Tag ein Lastwagen zur Cecil Green Library an der Stanford University und bringt Bücher an einen

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Jan 1, 2008

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