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Moderner Kirchenbau und die Individualisierung der Religion

Moderner Kirchenbau und die Individualisierung der Religion Von den ,,Wirgestalten" zu ,,Hybridräumen der Transzendenz" Thomas Erne Zusammenfassung Der evangelische Kirchenbau der Moderne muss sich mit einer veränderten Transzendenzpraxis in der Gesellschaft auseinandersetzen. Kirchengebäude werden heute als ,,HybridRäume" der Transzendenz wahrgenommen. Sie sind keine Räume, die exklusiv für religiöse Deutungen reserviert sind. Kirchen werden auch ästhetisch, sozial und politisch als räumliche Form der Daseinserweiterung erlebt und in Anspruch genommen. Gibt es sakrale Bauformen, die dieser Ausdifferenzierung von Erlebnisformen der Transzendenz Rechnung tragen und zugleich ein protestantisches Profil versprechen? Diese Frage verschärft sich vor dem Hintergrund, dass die ,,Wirgestalten", die Kirche als domus ecclesiae und Raum der gottesdienstlichen Liturgie, angesichts eines ,,expressiven Individualismus" an Plausibilität verlieren. Der evangelische Kirchenbau der Moderne hat ein systematisches Problem. Kann es einen christlichen Stil in der Baukunst geben, dem es gelingt ,,dem Wesen des evangelischen Christentums einen selbständigen, lebendigen Ausdruck zu verleihen"1? Der Marburger Professor der Kirchengeschichte Ernst Ludwig Theodor Henke macht in seinem Artikel Baukunst in der ersten Auflage der Theologischen Realenzyklopädie von 1854 aus dieser Not eine Tugend. Dass es mehr als drei Jahrhunderte nach der Reformation keinen genuin protestantischen Kirchenbau gibt, erklärt Henke mit den urchristlichen Idealen der Protestanten. ,,Die evangelische Kirche hat keine neue christliche Architektur erzeugt, http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Praktische Theologie de Gruyter

Moderner Kirchenbau und die Individualisierung der Religion

Praktische Theologie , Volume 51 (1) – Feb 1, 2016

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2016 by the
ISSN
0946-3518
eISSN
2198-0462
DOI
10.14315/prth-2016-0105
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Abstract

Von den ,,Wirgestalten" zu ,,Hybridräumen der Transzendenz" Thomas Erne Zusammenfassung Der evangelische Kirchenbau der Moderne muss sich mit einer veränderten Transzendenzpraxis in der Gesellschaft auseinandersetzen. Kirchengebäude werden heute als ,,HybridRäume" der Transzendenz wahrgenommen. Sie sind keine Räume, die exklusiv für religiöse Deutungen reserviert sind. Kirchen werden auch ästhetisch, sozial und politisch als räumliche Form der Daseinserweiterung erlebt und in Anspruch genommen. Gibt es sakrale Bauformen, die dieser Ausdifferenzierung von Erlebnisformen der Transzendenz Rechnung tragen und zugleich ein protestantisches Profil versprechen? Diese Frage verschärft sich vor dem Hintergrund, dass die ,,Wirgestalten", die Kirche als domus ecclesiae und Raum der gottesdienstlichen Liturgie, angesichts eines ,,expressiven Individualismus" an Plausibilität verlieren. Der evangelische Kirchenbau der Moderne hat ein systematisches Problem. Kann es einen christlichen Stil in der Baukunst geben, dem es gelingt ,,dem Wesen des evangelischen Christentums einen selbständigen, lebendigen Ausdruck zu verleihen"1? Der Marburger Professor der Kirchengeschichte Ernst Ludwig Theodor Henke macht in seinem Artikel Baukunst in der ersten Auflage der Theologischen Realenzyklopädie von 1854 aus dieser Not eine Tugend. Dass es mehr als drei Jahrhunderte nach der Reformation keinen genuin protestantischen Kirchenbau gibt, erklärt Henke mit den urchristlichen Idealen der Protestanten. ,,Die evangelische Kirche hat keine neue christliche Architektur erzeugt,

Journal

Praktische Theologiede Gruyter

Published: Feb 1, 2016

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