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Modern, neo-modern oder postmodern?

Modern, neo-modern oder postmodern? F o r u m Literatur Zu den Problemen und Möglichkeiten einer historischen Anthropologie Südafrikas von Veit Erlmann Vor gut einem Jahrzehnt, zu Beginn einer Phase verschärfter Konflikte in Südafrika, brachte Belinda Bozzoli die Zuversicht zum Ausdruck, daß mit ,,voranschreitender" Klassendifferenzierung, politische Allianzen auf der Grundlage nationalistischer, nostalgischer und populistischer Symbole verschwinden werden. ,,Weder ein ökonomistischer Marxismus noch ein romantischer Nationalismus," so schrieb sie, ,,wird uns gestatten diese Prozesse zu verstehen, denn beiden Ansätzen mangelt es an der nötigen Synthese materialistischen, kulturellen und regionalen Verständnisses."1 Man mag sich darüber streiten, ob die Herausbildung von Klassen heute, 10 Jahre später, im Sinne von Bozzoli ,,vorangeschritten" ist. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Sicher scheint indes nur dies: inzwischen sind mehr als 15 000, zumeist schwarze Südafrikaner ethnischen und anderen politischen Auseinandersetzungen zum Opfer gefallen. Nationalistische, nostalgische und populistische Symbole sind also durchaus wohlauf, und der Lauf der Geschichte entzieht sich jeder einfachen linearen Logik eines Fortschreitens. Natürlich ist Belinda Bozzoli nicht irgend jemand. Sie ist Mitbegründerin und eine der treibenden Kräfte des History Workshop, jenes Kreises südafrikanischer Historiker, der sich Ende der 70er Jahre nach britischem Vorbild an der University of the Witwatersrand in Johannesburg formierte. Seitdem hat sich der History http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Modern, neo-modern oder postmodern?

Historische Anthropologie , Volume 2 (1) – Dec 1, 1994

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 1994 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.1994.2.1.131
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Abstract

F o r u m Literatur Zu den Problemen und Möglichkeiten einer historischen Anthropologie Südafrikas von Veit Erlmann Vor gut einem Jahrzehnt, zu Beginn einer Phase verschärfter Konflikte in Südafrika, brachte Belinda Bozzoli die Zuversicht zum Ausdruck, daß mit ,,voranschreitender" Klassendifferenzierung, politische Allianzen auf der Grundlage nationalistischer, nostalgischer und populistischer Symbole verschwinden werden. ,,Weder ein ökonomistischer Marxismus noch ein romantischer Nationalismus," so schrieb sie, ,,wird uns gestatten diese Prozesse zu verstehen, denn beiden Ansätzen mangelt es an der nötigen Synthese materialistischen, kulturellen und regionalen Verständnisses."1 Man mag sich darüber streiten, ob die Herausbildung von Klassen heute, 10 Jahre später, im Sinne von Bozzoli ,,vorangeschritten" ist. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Sicher scheint indes nur dies: inzwischen sind mehr als 15 000, zumeist schwarze Südafrikaner ethnischen und anderen politischen Auseinandersetzungen zum Opfer gefallen. Nationalistische, nostalgische und populistische Symbole sind also durchaus wohlauf, und der Lauf der Geschichte entzieht sich jeder einfachen linearen Logik eines Fortschreitens. Natürlich ist Belinda Bozzoli nicht irgend jemand. Sie ist Mitbegründerin und eine der treibenden Kräfte des History Workshop, jenes Kreises südafrikanischer Historiker, der sich Ende der 70er Jahre nach britischem Vorbild an der University of the Witwatersrand in Johannesburg formierte. Seitdem hat sich der History

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 1994

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