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Michael Stolberg, Gelehrte Medizin und ärztlicher Alltag in der Renaissance. Berlin/Boston, De Gruyter 2020

Michael Stolberg, Gelehrte Medizin und ärztlicher Alltag in der Renaissance. Berlin/Boston, De... Die Medizingeschichtsschreibung der Frühen Neuzeit versteht sich schon länger als ein wichtiger Teil der Forschungen zur Kultur- und Alltagsgeschichte bzw. zur historischen Anthropologie dieser Epoche. Einen gewichtigen Anteil an diesem Selbstverständnis tragen im deutschsprachigen Raum die Studien von Michael Stolberg. In seiner neuesten Monographie bietet er gleichsam ein Kompendium der Lehre, Praxis und Lebenswelt der Mediziner in der Renaissance. Der weite Blick des Verfassers, der auch historische und philosophische Quellen berücksichtigt, ermöglicht es ihm, den gesamten Inhalt der frühneuzeitlichen Medizin vom Studium über die ärztliche Heilkunde bis hin zum komplexen Arzt-Patienten-Verhältnis und der medikalen Laienkultur auch für nicht geschulte Medizinhistorikerinnen und -historiker anschaulich und lehrreich zu vermitteln. Für den vorliegenden Band wertete Stolberg vor allem den umfassenden, heute in Wien bewahrten handschriftlichen Nachlass von Georg Handsch (1529–1578) aus, der als praktischer Arzt und Leibarzt in Prag und Innsbruck wirkte. Seine auf vielen tausend Seiten überlieferten Notizbücher bieten einen tiefen Einblick in die zeitgenössische Praxis der medizinischen Behandlung.Im ersten Kapitel beschreibt Stolberg die Inhalte des Medizinstudiums, das gerade im 16. Jahrhundert durch die Ausweitung der Kenntnisse vor allem in der Anatomie, Pharmazie und Botanik bedeutende Erweiterungen erfuhr. Auch der Humanismus bewirkte durch die Neuedition antiker Texte, auch in griechischer Sprache, http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

Michael Stolberg, Gelehrte Medizin und ärztlicher Alltag in der Renaissance. Berlin/Boston, De Gruyter 2020

Historische Zeitschrift , Volume 315 (3): 2 – Dec 1, 2022

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 by Walter de Gruyter, Berlin/Boston
ISSN
2196-680X
eISSN
2196-680X
DOI
10.1515/hzhz-2022-1408
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Abstract

Die Medizingeschichtsschreibung der Frühen Neuzeit versteht sich schon länger als ein wichtiger Teil der Forschungen zur Kultur- und Alltagsgeschichte bzw. zur historischen Anthropologie dieser Epoche. Einen gewichtigen Anteil an diesem Selbstverständnis tragen im deutschsprachigen Raum die Studien von Michael Stolberg. In seiner neuesten Monographie bietet er gleichsam ein Kompendium der Lehre, Praxis und Lebenswelt der Mediziner in der Renaissance. Der weite Blick des Verfassers, der auch historische und philosophische Quellen berücksichtigt, ermöglicht es ihm, den gesamten Inhalt der frühneuzeitlichen Medizin vom Studium über die ärztliche Heilkunde bis hin zum komplexen Arzt-Patienten-Verhältnis und der medikalen Laienkultur auch für nicht geschulte Medizinhistorikerinnen und -historiker anschaulich und lehrreich zu vermitteln. Für den vorliegenden Band wertete Stolberg vor allem den umfassenden, heute in Wien bewahrten handschriftlichen Nachlass von Georg Handsch (1529–1578) aus, der als praktischer Arzt und Leibarzt in Prag und Innsbruck wirkte. Seine auf vielen tausend Seiten überlieferten Notizbücher bieten einen tiefen Einblick in die zeitgenössische Praxis der medizinischen Behandlung.Im ersten Kapitel beschreibt Stolberg die Inhalte des Medizinstudiums, das gerade im 16. Jahrhundert durch die Ausweitung der Kenntnisse vor allem in der Anatomie, Pharmazie und Botanik bedeutende Erweiterungen erfuhr. Auch der Humanismus bewirkte durch die Neuedition antiker Texte, auch in griechischer Sprache,

Journal

Historische Zeitschriftde Gruyter

Published: Dec 1, 2022

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