Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Matthæus und die Königinnen. Der Kommentar des Matthæus Parisiensis zu der Prophetia Merlini des Galfred von Monmou ...

Matthæus und die Königinnen. Der Kommentar des Matthæus Parisiensis zu der Prophetia Merlini des... ZusammenfassungDer Oxforder Gelehrte Galfred von Monmouth veröffentlichte 1138 die Historia Regum Britannie, die berühmte erste Artus-Sage im eigentlichen Sinn, in deren Mitte er die ebenso berühmte Weissagung des autochthonen Propheten Merlin eingefügt hat. Unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung stiessen die Prophezeiungen auf grosses Interesse von Seiten der führenden Persönlichkeiten in Politik und Kirche, und eine lange Tradition der Auslegung nahm ihren Anfang. Heute sind uns ungefähr vierzig Kommentare zu den Prophezeiungen des Merlin bekannt, die zwischen dem 12. und 15. Jh. entstanden sind. Die dunkle und doppeldeutige Sprache der Prophezeiungen erlaubten den Kommentatoren die Figuren der Artusliteratur mit den wichtigen Ereignissen und politischen Persönlichkeiten ihrer Zeit in Verbindung zu bringen und die anglonormannischen Könige und ihre Gemahlinnen zu kritisieren. Aus Angst vor Strafe musste diese Kritik jedoch vorsichtig zum Ausdruck gebracht werden. Mitte des 13. Jahrhunderts begann der berühmte Chronist, Matthaeus Parisiensis, Mönch von St. Alban, die Arbeit an der Chronica maiora und verfasste einen Kommentar zu der Prophetia Merlini, die unter dem Jahr 465 in die Chronica eingefügt worden ist. Matthaeus verkehrte in den Kreisen der politischen Elite seiner Zeit und kannte namentlich Heinrich III. persönlich. Obwohl das Werk, und im speziellen die Chronica maiora, des Matthaeus Parisiensis Gegenstand zahlreicher Studien und Untersuchungen ist, wurde sein Kommentar zu den Prophezeiungen weniger beachtet. In dieser Studie werden einzelne Erklärungen des Matthæus untersucht, mit welchen er führende Persönlichkeiten der anglonormannischen Dynastie, wie Eleonora von Aquitanien und König Richard Löwenherz, kritisiert, indem er sie den Figuren der Prophezeiungen des Merlin gleichsetzt. http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Journal of the International Arthurian Society de Gruyter

Matthæus und die Königinnen. Der Kommentar des Matthæus Parisiensis zu der Prophetia Merlini des Galfred von Monmou ...

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/matth-us-und-die-k-niginnen-der-kommentar-des-matth-us-parisiensis-zu-1s0NSP8Klj
Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2017 by De Gruyter
ISSN
2196-9353
eISSN
2196-9361
DOI
10.1515/jias-2017-0009
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

ZusammenfassungDer Oxforder Gelehrte Galfred von Monmouth veröffentlichte 1138 die Historia Regum Britannie, die berühmte erste Artus-Sage im eigentlichen Sinn, in deren Mitte er die ebenso berühmte Weissagung des autochthonen Propheten Merlin eingefügt hat. Unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung stiessen die Prophezeiungen auf grosses Interesse von Seiten der führenden Persönlichkeiten in Politik und Kirche, und eine lange Tradition der Auslegung nahm ihren Anfang. Heute sind uns ungefähr vierzig Kommentare zu den Prophezeiungen des Merlin bekannt, die zwischen dem 12. und 15. Jh. entstanden sind. Die dunkle und doppeldeutige Sprache der Prophezeiungen erlaubten den Kommentatoren die Figuren der Artusliteratur mit den wichtigen Ereignissen und politischen Persönlichkeiten ihrer Zeit in Verbindung zu bringen und die anglonormannischen Könige und ihre Gemahlinnen zu kritisieren. Aus Angst vor Strafe musste diese Kritik jedoch vorsichtig zum Ausdruck gebracht werden. Mitte des 13. Jahrhunderts begann der berühmte Chronist, Matthaeus Parisiensis, Mönch von St. Alban, die Arbeit an der Chronica maiora und verfasste einen Kommentar zu der Prophetia Merlini, die unter dem Jahr 465 in die Chronica eingefügt worden ist. Matthaeus verkehrte in den Kreisen der politischen Elite seiner Zeit und kannte namentlich Heinrich III. persönlich. Obwohl das Werk, und im speziellen die Chronica maiora, des Matthaeus Parisiensis Gegenstand zahlreicher Studien und Untersuchungen ist, wurde sein Kommentar zu den Prophezeiungen weniger beachtet. In dieser Studie werden einzelne Erklärungen des Matthæus untersucht, mit welchen er führende Persönlichkeiten der anglonormannischen Dynastie, wie Eleonora von Aquitanien und König Richard Löwenherz, kritisiert, indem er sie den Figuren der Prophezeiungen des Merlin gleichsetzt.

Journal

Journal of the International Arthurian Societyde Gruyter

Published: Dec 1, 2017

There are no references for this article.