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„Man muss es so stellen, dass es wirkt: d. h. dass Leben auf Leben wirkt“. Winckelmanns und Goethes Vermächtnis an Nietzsche und Klages

„Man muss es so stellen, dass es wirkt: d. h. dass Leben auf Leben wirkt“. Winckelmanns und... Paul Bishop„Man muss es so stellen, dass es wirkt: d. h.dass Leben auf Leben wirkt“1Winckelmanns und Goethes Vermächtnis an Nietzsche und KlagesInwieweit Friedrich Nietzsche ein Philosoph ist, dessen Denken Kontinuitäten oderDiskontinuitäten aufweist, ist eine Frage, die immer noch manche Gemüter erhitzt.Nirgendwo scheint diese Frage heikler zu sein, als in Bezug auf Nietzsches Verhältnis zum Klassizismus. Stellvertretend hierfür ist seine Rezeption der klassizistischenÄsthetik von Johann Joachim Winckelmann.2 In seiner (in der Tat sehr hilfreichen)Übersicht von Nietzsches philosophischer Entwicklung von Also sprach Zarathustrabis zu Ecce Homo schreibt z. B. Marco Brusotti über die Götzen-Dämmerung (1879):„Im abschließenden ‚Was ich den Alten verdanke‘ nimmt N[ietzsche] für sich inAnspruch, erst seine Geburt der Tragödie habe das Goethe und Winckelmann fremdgebliebene dionysische Griechentum ans Licht gebracht.“3 Und es gilt als commonconsensus unter Nietzsche-Kennern, dass Nietzsche mit der Geburt der Tragödieeine große altphilologische Kontroverse provoziert hat. Bei genauerer Betrachtungstellt sich heraus, dass die Kontinuitäten zwischen Nietzsche und der Tradition jenerDenker und Schriftsteller, die er so hoch geschätzt hat – etwa Goethe, Schiller, usw. – ,größer und vor allem bedeutender sind als die Diskrepanzen, Divergenzen oder sonstige Diskontinuitäten, auch wenn man über Differenzen und Differenzierungen nichthinwegsehen darf. Das lässt sich anhand verschiedener Themenbereiche zeigen, vorallem am Bild des Bildhauers, das an http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Nietzscheforschung de Gruyter

„Man muss es so stellen, dass es wirkt: d. h. dass Leben auf Leben wirkt“. Winckelmanns und Goethes Vermächtnis an Nietzsche und Klages

Nietzscheforschung , Volume 24 (1): 22 – Aug 28, 2017

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2017 Akademie Verlag GmbH, Markgrafenstr. 12-14, 10969 Berlin.
ISSN
2191-9259
eISSN
2191-9259
DOI
10.1515/nifo-2017-0011
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Abstract

Paul Bishop„Man muss es so stellen, dass es wirkt: d. h.dass Leben auf Leben wirkt“1Winckelmanns und Goethes Vermächtnis an Nietzsche und KlagesInwieweit Friedrich Nietzsche ein Philosoph ist, dessen Denken Kontinuitäten oderDiskontinuitäten aufweist, ist eine Frage, die immer noch manche Gemüter erhitzt.Nirgendwo scheint diese Frage heikler zu sein, als in Bezug auf Nietzsches Verhältnis zum Klassizismus. Stellvertretend hierfür ist seine Rezeption der klassizistischenÄsthetik von Johann Joachim Winckelmann.2 In seiner (in der Tat sehr hilfreichen)Übersicht von Nietzsches philosophischer Entwicklung von Also sprach Zarathustrabis zu Ecce Homo schreibt z. B. Marco Brusotti über die Götzen-Dämmerung (1879):„Im abschließenden ‚Was ich den Alten verdanke‘ nimmt N[ietzsche] für sich inAnspruch, erst seine Geburt der Tragödie habe das Goethe und Winckelmann fremdgebliebene dionysische Griechentum ans Licht gebracht.“3 Und es gilt als commonconsensus unter Nietzsche-Kennern, dass Nietzsche mit der Geburt der Tragödieeine große altphilologische Kontroverse provoziert hat. Bei genauerer Betrachtungstellt sich heraus, dass die Kontinuitäten zwischen Nietzsche und der Tradition jenerDenker und Schriftsteller, die er so hoch geschätzt hat – etwa Goethe, Schiller, usw. – ,größer und vor allem bedeutender sind als die Diskrepanzen, Divergenzen oder sonstige Diskontinuitäten, auch wenn man über Differenzen und Differenzierungen nichthinwegsehen darf. Das lässt sich anhand verschiedener Themenbereiche zeigen, vorallem am Bild des Bildhauers, das an

Journal

Nietzscheforschungde Gruyter

Published: Aug 28, 2017

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