Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Laurence Fontaine, Le Marché. Histoire et usages d’une conquête sociale. Paris, Gallimard 2014

Laurence Fontaine, Le Marché. Histoire et usages d’une conquête sociale. Paris, Gallimard 2014 Der Markt als Distributionsorgan von Waren und Kapital sowie Ort sozialer Interaktion bildet einen klassischen Baustein wirtschaftshistorischer und wirtschaftswissenschaftlicher Forschungen. Die Frühneuzeithistorikerin Laurence Fontaine rückt den Markt als soziale Errungenschaft, als Freiheitsraum (nach Smith) und Ort individueller Verwirklichung und Befähigung (capabilité) des Menschen in den Mittelpunkt ihres Buches. Sie bietet darin nicht nur eine hochinteressante und anregende Relektüre klassischer Werke zum Kapitalismus (Weber, Smith, Polanyi, Braudel, Wallerstein), sondern verschränkt darüber hinaus in vorbildlicher Art historische Forschung mit einer Analyse gegenwärtiger Initiativen zur Etablierung des Marktes als Freiheitsraum. Denn der Markt – so betont die Autorin – sei weder gut noch böse und sei zugleich historische Wurzel ökonomischer Ungleichheit als auch Entwicklungsmotor für ärmere Randgruppen (S. 8–10). Das Buch widmet sich in 8 Kapiteln dem Markt aus der Perspektive einer „histoire structurale“ (Bloch) in der longue durée.Ausgehend von einer postulierten vormodernen Gegenposition von Religion und Kapitalismus, die in eine Wertekonkurrenz zwischen – so Fontaine im ersten Kapitel „Markt und Religion“ – etablierten (Adel, Klerus) und aufstrebenden (Händlern) Eliten mündete, nähert sich die Autorin zunächst den „Orten des Handels“ (Kapitel 2: Vom Lokalen zum Internationalen: Messen/Wochenmärkte, Wallfahrtsorte, Städte, Landgasthöfe) als Orten der Entstehung von Handelsnetzwerken, der Geburt des Kreditmarktes sowie der http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

Laurence Fontaine, Le Marché. Histoire et usages d’une conquête sociale. Paris, Gallimard 2014

Historische Zeitschrift , Volume 304 (3): 4 – Jun 6, 2017

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/laurence-fontaine-le-march-histoire-et-usages-d-une-conqu-te-sociale-79uFKzy1Jk
Publisher
de Gruyter
Copyright
© by Walter de Gruyter Berlin/Boston
ISSN
2196-680X
eISSN
2196-680X
DOI
10.1515/hzhz-2017-1174
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

Der Markt als Distributionsorgan von Waren und Kapital sowie Ort sozialer Interaktion bildet einen klassischen Baustein wirtschaftshistorischer und wirtschaftswissenschaftlicher Forschungen. Die Frühneuzeithistorikerin Laurence Fontaine rückt den Markt als soziale Errungenschaft, als Freiheitsraum (nach Smith) und Ort individueller Verwirklichung und Befähigung (capabilité) des Menschen in den Mittelpunkt ihres Buches. Sie bietet darin nicht nur eine hochinteressante und anregende Relektüre klassischer Werke zum Kapitalismus (Weber, Smith, Polanyi, Braudel, Wallerstein), sondern verschränkt darüber hinaus in vorbildlicher Art historische Forschung mit einer Analyse gegenwärtiger Initiativen zur Etablierung des Marktes als Freiheitsraum. Denn der Markt – so betont die Autorin – sei weder gut noch böse und sei zugleich historische Wurzel ökonomischer Ungleichheit als auch Entwicklungsmotor für ärmere Randgruppen (S. 8–10). Das Buch widmet sich in 8 Kapiteln dem Markt aus der Perspektive einer „histoire structurale“ (Bloch) in der longue durée.Ausgehend von einer postulierten vormodernen Gegenposition von Religion und Kapitalismus, die in eine Wertekonkurrenz zwischen – so Fontaine im ersten Kapitel „Markt und Religion“ – etablierten (Adel, Klerus) und aufstrebenden (Händlern) Eliten mündete, nähert sich die Autorin zunächst den „Orten des Handels“ (Kapitel 2: Vom Lokalen zum Internationalen: Messen/Wochenmärkte, Wallfahrtsorte, Städte, Landgasthöfe) als Orten der Entstehung von Handelsnetzwerken, der Geburt des Kreditmarktes sowie der

Journal

Historische Zeitschriftde Gruyter

Published: Jun 6, 2017

There are no references for this article.