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Die europäischen ökologischen Interventionen in den Kolonien Afrikas waren vielfältig und umfassten nicht allein die Plünderung tropischer Ökosysteme, sondern ebenso das Bemühen, den angerichteten Schaden zu begrenzen oder gar rückgängig zu machen. Naturschutz stellte gewissermaßen die Kehrseite der Ausbeutung von Rohstoffen dar. Im Verlauf der Kolonialperiode führte die wachsende Sorge über die unverantwortliche Verschwendung natürlicher Ressourcen zu einem System von Regularien zum Schutz der Umwelt. Entsprechende Maßnahmen waren freilich oft unter den Europäern selbst umstritten, eher selten effektiv, griffen häufig in lokale Landnutzungspraktiken ein und blockierten den Zugang Einheimischer zu Ressourcen. Vor allem aber waren sie durchweg getragen von Rassismus und Paternalismus und der Vorstellung, in der Regel besser als die einheimische Bevölkerung zu wissen, wie etwa mit nachwachsenden Ressourcen umzugehen sei.In seiner umfassenden, materialgesättigten, jedoch ein wenig umständlich geschriebenen Studie über die Einführung „moderner“ Fortwirtschaft und die zahlreichen daraus resultierenden Waldkonflikte in Tansania während der deutschen Kolonialherrschaft warnt Lars Kreye zwar davor, Kolonialherren pauschal als Umweltzerstörer und die afrikanische Bevölkerung grundsätzlich als Erhalterin der Umwelt zu konzipieren. Zugleich unterstreicht er mit Nachdruck, dass die kolonialstaatliche Waldnutzung „unter dem Vorbehalt rassistischer Prämissen“ (S. 426) stattfand und der Versuch der deutschen Kolonialherren, Herrschaft über den Wald zu erlangen, regelmäßig mit
Historische Zeitschrift – de Gruyter
Published: Apr 1, 2022
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