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Landfrieden – epochenübergreifend. Neue Perspektiven der Landfriedensforschung auf Verfassung, Recht, Konflikt, hg. v. Hendrik Baumbach/Horst Carl

Landfrieden – epochenübergreifend. Neue Perspektiven der Landfriedensforschung auf Verfassung,... Landfrieden bilden ein in der historischen wie rechtshistorischen Forschung gleichermaßen etabliertes Forschungsthema. Auf diesem Feld überschneiden sich unterschiedliche Zugriffe, die Herrschafts- und Konfliktkultur(en), Bünde und Einungen sowie die spezifischen Verfassungsstrukturen des Alten Reichs und seiner Territorien in den Blick nehmen. Widmet sich die Geschichtswissenschaft den Landfrieden zumeist aus praxeologischer Sicht, gilt das Interesse der Rechtsgeschichte vor allem ihrer Bedeutung für die Entwicklung normativer Ordnungen. Dass beide Zugriffe komplementär vertiefte Einsichten erlauben, gilt als unbestritten. So ist es auch das erklärte Ziel des Sammelbandes, der die Erträge einer Tagung an der Universität Gießen dokumentiert, epochenübergreifend vom 13. Jahrhundert bis zum Ende des Alten Reichs neue Perspektiven auf Verfassung, Recht und Konflikt zu entwickeln.Die Konzeption des Buches überwindet vermeintliche chronologische wie inhaltliche Zäsuren und stellt auf diese Weise etablierte Deutungsmuster in Frage. Dies gilt etwa für die Bedeutung des „Ewigen Landfriedens“ (1495), der in vielen Bereichen spätmittelalterlichen Praktiken verhaftet blieb. Dass die Akteure auch im 16. Jahrhundert auf herkömmliche Konzepte setzten, zeigt Steffen Krieb am Beispiel des nicht-fürstlichen Adels in Franken und am Oberrhein nach 1495. Durch die Gründung von Einungen in der Tradition spätmittelalterlicher Adelsgesellschaften suchte man sich gegenüber dem Fürstenadel zu behaupten – nicht zuletzt, weil die Zusammenschlüsse nach außen militärisches http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung de Gruyter

Landfrieden – epochenübergreifend. Neue Perspektiven der Landfriedensforschung auf Verfassung, Recht, Konflikt, hg. v. Hendrik Baumbach/Horst Carl

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISSN
0323-4045
eISSN
2304-4861
DOI
10.1515/zrgg-2022-0040
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Abstract

Landfrieden bilden ein in der historischen wie rechtshistorischen Forschung gleichermaßen etabliertes Forschungsthema. Auf diesem Feld überschneiden sich unterschiedliche Zugriffe, die Herrschafts- und Konfliktkultur(en), Bünde und Einungen sowie die spezifischen Verfassungsstrukturen des Alten Reichs und seiner Territorien in den Blick nehmen. Widmet sich die Geschichtswissenschaft den Landfrieden zumeist aus praxeologischer Sicht, gilt das Interesse der Rechtsgeschichte vor allem ihrer Bedeutung für die Entwicklung normativer Ordnungen. Dass beide Zugriffe komplementär vertiefte Einsichten erlauben, gilt als unbestritten. So ist es auch das erklärte Ziel des Sammelbandes, der die Erträge einer Tagung an der Universität Gießen dokumentiert, epochenübergreifend vom 13. Jahrhundert bis zum Ende des Alten Reichs neue Perspektiven auf Verfassung, Recht und Konflikt zu entwickeln.Die Konzeption des Buches überwindet vermeintliche chronologische wie inhaltliche Zäsuren und stellt auf diese Weise etablierte Deutungsmuster in Frage. Dies gilt etwa für die Bedeutung des „Ewigen Landfriedens“ (1495), der in vielen Bereichen spätmittelalterlichen Praktiken verhaftet blieb. Dass die Akteure auch im 16. Jahrhundert auf herkömmliche Konzepte setzten, zeigt Steffen Krieb am Beispiel des nicht-fürstlichen Adels in Franken und am Oberrhein nach 1495. Durch die Gründung von Einungen in der Tradition spätmittelalterlicher Adelsgesellschaften suchte man sich gegenüber dem Fürstenadel zu behaupten – nicht zuletzt, weil die Zusammenschlüsse nach außen militärisches

Journal

Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilungde Gruyter

Published: Jul 1, 2022

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