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Knowledge of the Pragmatici. Legal and Moral Theological Literature and the Formation of Early Modern Ibero-America, hg. v. Thomas Duve/Otto Danwerth

Knowledge of the Pragmatici. Legal and Moral Theological Literature and the Formation of Early... Als Kolumbus und mit ihm die Spanier im Oktober 1492 die Antillen entdeckten, denkend, es handele sich um Indien, mussten sie schon bald lernen, dass auf diesem für Europa neuen Kontinent bereits Völker lebten, die funktionierende politische Gemeinwesen hatten. Allerdings kamen die Spanier, die ebenso bald von Entdeckern zu Eroberern wurden, mit der bereits seit der Antike entwickelten Vorstellung, den ‚Barbaren‘ die Zivilisation bringen zu sollen. Wie selbstverständlich bedeutete das, diesen fremden Völkern die mitgebrachten Rechtsvorstellungen als auch für sie verbindliche Normen vorzusetzen. Doch wuchs schon zeitgenössisch erhebliche und wohlbegründete Kritik an der Haltung der Eroberer und ihrem Umgang mit den fremden Völkern – erinnert sei hier insbesondere an Bartolomé de Las Casas. Schon 1511 hatte es der Dominikanerpater Antonio Montesíno auf den Punkt gebracht, als er den conquistadores die rhetorische Frage vorhielt: „¿con qué derecho y con qué justicia tenéis en tan cruel y horrible servidumbre aquestos indios?“ /„Mit welchem Recht und mit welcher Gerechtigkeit haltet ihr jene Indios in einer so grausamen und schrecklichen Knechtschaft?“) Bartolomé de Las Casas, Historia de las Indias, lib. III: cap. III–V, Madrid 1957, 174–179, hier 176; deutsche Übersetzung: Theo Engl, Die Adventspredigt des Antón Montesinos, in: Eberhard Schmitt (Hg.), Der Aufbau http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung de Gruyter

Knowledge of the Pragmatici. Legal and Moral Theological Literature and the Formation of Early Modern Ibero-America, hg. v. Thomas Duve/Otto Danwerth

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISSN
0323-4045
eISSN
2304-4861
DOI
10.1515/zrgg-2022-0038
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Abstract

Als Kolumbus und mit ihm die Spanier im Oktober 1492 die Antillen entdeckten, denkend, es handele sich um Indien, mussten sie schon bald lernen, dass auf diesem für Europa neuen Kontinent bereits Völker lebten, die funktionierende politische Gemeinwesen hatten. Allerdings kamen die Spanier, die ebenso bald von Entdeckern zu Eroberern wurden, mit der bereits seit der Antike entwickelten Vorstellung, den ‚Barbaren‘ die Zivilisation bringen zu sollen. Wie selbstverständlich bedeutete das, diesen fremden Völkern die mitgebrachten Rechtsvorstellungen als auch für sie verbindliche Normen vorzusetzen. Doch wuchs schon zeitgenössisch erhebliche und wohlbegründete Kritik an der Haltung der Eroberer und ihrem Umgang mit den fremden Völkern – erinnert sei hier insbesondere an Bartolomé de Las Casas. Schon 1511 hatte es der Dominikanerpater Antonio Montesíno auf den Punkt gebracht, als er den conquistadores die rhetorische Frage vorhielt: „¿con qué derecho y con qué justicia tenéis en tan cruel y horrible servidumbre aquestos indios?“ /„Mit welchem Recht und mit welcher Gerechtigkeit haltet ihr jene Indios in einer so grausamen und schrecklichen Knechtschaft?“) Bartolomé de Las Casas, Historia de las Indias, lib. III: cap. III–V, Madrid 1957, 174–179, hier 176; deutsche Übersetzung: Theo Engl, Die Adventspredigt des Antón Montesinos, in: Eberhard Schmitt (Hg.), Der Aufbau

Journal

Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilungde Gruyter

Published: Jul 1, 2022

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