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Ein wenig ernüchtert legt man das neue Attila-Buch des Bonner Emeritus Klaus Rosen nach der Lektüre zur Seite. Denn ein neues Bild des berüchtigten Hunnenherrschers herauszuarbeiten war offenbar nicht sein Anliegen. Die Monographie verfolgt auch keinen spezifischen Leitgedanken, sondern beschränkt sich – nach einleitenden Bemerkungen zu Attila-Bildern und -Instrumentalisierungen im 20. Jahrhundert, die im Schlusskapitel wieder aufgegriffen und um eine tour d’horizon vom 9. bis ins 19. Jahrhundert erweitert werden – vorwiegend auf Ereignisgeschichte. Nach Überlegungen zur Frage der Herkunft der Hunnen (S. 25–47) mit dem „Sturm über Europa“ ca. 375 einsetzend, wird die Geschichte der hunnisch-römischen Konfrontation bis zum Kutrigureneinfall 559 erzählt, und naturgemäß stehen die Geschehnisse um Attila im Zentrum der Darstellung. Rosen führt uns den Hunnenherrscher als „Choleriker“ (S. 202) vor, ein „hinterlistiges, gieriges Schlitzohr“ (S. 142), das, berüchtigt für seinen „Jähzorn“ (S. 211), an der Spitze eines Verbandes von Menschen stand, die für „ihr aufbrausendes Temperament“ sowie ihre „Habsucht und Goldgier“ bekannt (S. 102) und „im Privatleben maßlos“ (S. 105) gewesen seien, ja denen übermäßiger Alkoholkonsum häufig zum Verhängnis geworden sei (S. 66). Inwieweit in solchen Betrachtungen antike Barbarenstereotype fortgeschrieben werden, wird nicht reflektiert.Auch auf systematische Überlegungen zur Struktur des Hunnenverbandes im Kontext nomadischer Reiterkriegergruppen
Historische Zeitschrift – de Gruyter
Published: Jun 6, 2017
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