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Kirchenbibliotheken als sprachgeschichtliche Quelle

Kirchenbibliotheken als sprachgeschichtliche Quelle Matthias Schulz 1 Einleitung: Ein erweiterter Blick auf stadtsprachgeschichtliche Quellen Wer seit der zweiten Hälfte des 20. Jhs. ein historisches Fach studiert hat, der wurde mit einer Definition des Frankfurter Historikers Kirn konfrontiert: Quellen sind ,,alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kann" (Kirn 1972, 30). Bezieht man diesen Gedanken auf die Frage nach stadtsprachgeschichtlichen Quellen, dann könnte gesagt werden: Als stadtsprachgeschichtliche Quellen kommen alle Texte in Frage, aus denen Kenntnis über die Vorkommens- und Verwendungsweisen von Sprachen in einer Stadt gewonnen werden kann. Damit stellt alles, was in einer Stadt an sprachlichen Zeugnissen vorhanden ist, eine Quelle der Sprache in dieser Stadt dar. Das sind natürlich die Urkunden, die Statuten oder die Rechnungen, das sind aber auch die Inschriften in der Stadt, und das sind schließlich auch alle anderen handschriftlichen und gedruckten Texte. Die Auffassung lässt sich auf die häufig zitierte Formulierung Hoffmanns und Mattheiers beziehen: ,,Alles das, was in der Stadt zu einer bestimmten Zeit sprachlich präsent ist, bildet den Sprachgebrauch oder besser die Sprachpraxis der Stadt" (Hoffmann / Mattheier 1985, 1838).1 Nimmt man diese Äußerung ernst, dann gerät das sprachlich präsente Textvorkommen in den Städten sogar in noch größerer Breite http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte de Gruyter

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2015 by the
ISSN
1869-7038
eISSN
1869-7046
DOI
10.1515/jbgsg-2015-0017
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Abstract

Matthias Schulz 1 Einleitung: Ein erweiterter Blick auf stadtsprachgeschichtliche Quellen Wer seit der zweiten Hälfte des 20. Jhs. ein historisches Fach studiert hat, der wurde mit einer Definition des Frankfurter Historikers Kirn konfrontiert: Quellen sind ,,alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kann" (Kirn 1972, 30). Bezieht man diesen Gedanken auf die Frage nach stadtsprachgeschichtlichen Quellen, dann könnte gesagt werden: Als stadtsprachgeschichtliche Quellen kommen alle Texte in Frage, aus denen Kenntnis über die Vorkommens- und Verwendungsweisen von Sprachen in einer Stadt gewonnen werden kann. Damit stellt alles, was in einer Stadt an sprachlichen Zeugnissen vorhanden ist, eine Quelle der Sprache in dieser Stadt dar. Das sind natürlich die Urkunden, die Statuten oder die Rechnungen, das sind aber auch die Inschriften in der Stadt, und das sind schließlich auch alle anderen handschriftlichen und gedruckten Texte. Die Auffassung lässt sich auf die häufig zitierte Formulierung Hoffmanns und Mattheiers beziehen: ,,Alles das, was in der Stadt zu einer bestimmten Zeit sprachlich präsent ist, bildet den Sprachgebrauch oder besser die Sprachpraxis der Stadt" (Hoffmann / Mattheier 1985, 1838).1 Nimmt man diese Äußerung ernst, dann gerät das sprachlich präsente Textvorkommen in den Städten sogar in noch größerer Breite

Journal

Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichtede Gruyter

Published: Nov 13, 2015

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