Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Keine hohe Auflösung

Keine hohe Auflösung Friedrich Nietzsches Insistieren auf der Genealogie der Begriffe ist auch in Bezug auf die zeitgenössische Terminologie digitaler Medien ein erhellendes Unterfangen. Als einen dieser Begriffe möchte ich ‚hohe Auflösung‘ in den Blick nehmen. Auflösung meint in der Messtechnik den kleinsten wahrnehmbaren Unterschied, die kleinste Differenz. In der digitalen Aufnahme kann sich Auflösung auf die Qualität von optischen, aber auch von akustischen Daten beziehen. Bei einem hoch aufgelösten Bild erwarten wir eine scharfe Wiedergabe auch noch der kleinsten Details. Im akustischen Bereich verbindet man mit hoher Auflösung eine hohe Frequenz der Abtastrate. Die originalen Töne verlaufen als Schallwellen in der Zeit, und um sie digitalisieren zu können, müssen sie in diskrete Signale (‚Samples‘), also in Zeitpunkte verwandelt werden. Zum Abspielen der aufgenommenen Töne werden sie dann digital mit Hilfe von Rekonstruktionsfiltern wiederum von diskreten in kontinuierliche Signale umgewandelt. Diese Rückverwandlung nennt man Interpolation. Bildlich gesprochen bedeutet Interpolation insofern die Überbrückung der Leerstellen zwischen den Abtastpunkten. Je niedriger die Abtastfrequenz (also je weiter die Samples auseinanderliegen), desto mehr Interpolationsleistung ist erforderlich, was zu einer Abnahme der Klangqualität führen kann. Angestrebt wird also eine möglichst hohe Frequenz der Abtastrate beziehungsweise eine hohe Auflösung. Die Fachdiskussion in der Akustik, ob eine immer höhere Abtastrate http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Nietzscheforschung de Gruyter

Keine hohe Auflösung

Nietzscheforschung , Volume 29 (1): 11 – Dec 1, 2022

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/keine-hohe-aufl-sung-IOvcKSmiEu
Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
ISSN
2191-9259
eISSN
2191-9259
DOI
10.1515/NIFO-2022-003
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

Friedrich Nietzsches Insistieren auf der Genealogie der Begriffe ist auch in Bezug auf die zeitgenössische Terminologie digitaler Medien ein erhellendes Unterfangen. Als einen dieser Begriffe möchte ich ‚hohe Auflösung‘ in den Blick nehmen. Auflösung meint in der Messtechnik den kleinsten wahrnehmbaren Unterschied, die kleinste Differenz. In der digitalen Aufnahme kann sich Auflösung auf die Qualität von optischen, aber auch von akustischen Daten beziehen. Bei einem hoch aufgelösten Bild erwarten wir eine scharfe Wiedergabe auch noch der kleinsten Details. Im akustischen Bereich verbindet man mit hoher Auflösung eine hohe Frequenz der Abtastrate. Die originalen Töne verlaufen als Schallwellen in der Zeit, und um sie digitalisieren zu können, müssen sie in diskrete Signale (‚Samples‘), also in Zeitpunkte verwandelt werden. Zum Abspielen der aufgenommenen Töne werden sie dann digital mit Hilfe von Rekonstruktionsfiltern wiederum von diskreten in kontinuierliche Signale umgewandelt. Diese Rückverwandlung nennt man Interpolation. Bildlich gesprochen bedeutet Interpolation insofern die Überbrückung der Leerstellen zwischen den Abtastpunkten. Je niedriger die Abtastfrequenz (also je weiter die Samples auseinanderliegen), desto mehr Interpolationsleistung ist erforderlich, was zu einer Abnahme der Klangqualität führen kann. Angestrebt wird also eine möglichst hohe Frequenz der Abtastrate beziehungsweise eine hohe Auflösung. Die Fachdiskussion in der Akustik, ob eine immer höhere Abtastrate

Journal

Nietzscheforschungde Gruyter

Published: Dec 1, 2022

There are no references for this article.