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Thema: Theologie der StadtKeine bleibende StadtZum Stadtbegriff der gegenwärtigen StadtsoziologieJochen SchwenkZusammenfassungDer Beitrag führt in die soziologische Reflexion des Städtischen ein. Dazu wird zu denAnfängen der Stadtdebatte in der deutschsprachigen Stadtsoziologie zurückgegangen (1.).Diese klassischen Ansätze haben in veränderter Form Eingang in die neue Stadtsoziologiegefunden (2.). Die unterschiedlichen soziologischen Stadtkonzepte können Hinweise aufdie verschiedenen Fragestellungen und Perspektiven liefern, die mit dem Gegenstand Stadtverbunden sind (3.).1. Die Ausgangslage der Stadtsoziologie1.1 Stadt als nichtlegitime Herrschaft: Max WeberWer nach Max Webers Stadtbegriff fragt, erlebt zunächst eine Überraschung: Den Fokusseiner Stadtstudien2 bildet nicht die moderne, sondern die mittelalterliche Stadt Europas.Er begreift sie als historische »Sonderentwicklung«3, als bedeutsame Wegmarke auf demEntwicklungspfad des okzidentalen Rationalismus.Zur idealtypischen Bestimmung der mittelalterlichen Stadt nennt Weber sechs Punkte,4von denen neben dem Marktrecht insbesondere deren politische Selbstbestimmung hervorzuheben ist. Der »Verbandscharakter«5 der mittelalterlichen Stadt ist gewissermaßendie Bedingung der Möglichkeit für den von ihr ausgehenden Rationalisierungsschub. Amhistorischen Material wird deshalb vor allem nachvollzogen, wie sich die Stadt aus demfrühbürgerlichen Milieu heraus als korporative Einheit6 konstituiert.Eine breitere Sammlung früherer und auch über die deutschsprachige Soziologie hinausgehender stadtsoziologischer Texte findet sich in: Klaus M. Schmals (Hg.): Stadt und Gesellschaft. Ein Arbeits- und Grundlagenwerk,München 1983.2Vgl. Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft, Frankfurt a.M. 2005, 923–1033. Die Texte
Praktische Theologie – de Gruyter
Published: Oct 26, 2017
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