Get 20M+ Full-Text Papers For Less Than $1.50/day. Start a 14-Day Trial for You or Your Team.

Learn More →

Kein Leser Winckelmanns und doch Experte. Über Nietzsches Lektüren, den Sinn ihrer Erforschung und Mazzino Montinari

Kein Leser Winckelmanns und doch Experte. Über Nietzsches Lektüren, den Sinn ihrer Erforschung... Mike RottmannKein Leser Winckelmanns und doch ExperteÜber Nietzsches Lektüren, den Sinn ihrer Erforschungund Mazzino Montinari11 Prolog: Lob der ‚spröden Art‘Vier polnische Historiker, der berühmteste Judaist, zwei deutsche Mediävisten, zweiinternationale Romanisten, ein gelehrter Pädagoge und Altphilologe, ein amerikanischer Soziologe und ein in Österreich geborener Schriftsteller mit mexikanischemWohnsitz, zwei Dichtergermanisten, ein israelischer Politologe, ein Sozialphilosophmit Schwerpunkt Ästhetikgeschichte und, nicht zuletzt, eine Wissenschaftshistorikerin; sie alle, die fellows, aus der ganzen Welt zusammengeführt von Rektor PeterWapnewski als Gründungsjahrgang des Wissenschaftskollegs zu Berlin, außerdem Kenner aus der Stadt und sein Kollege Wolfgang Müller-Lauter kamen zu denNietzsche-Kolloquien, die Mazzino Montinari im Januar 1982 vierzehn Tage langallabendlich anbot. Doch nicht einmal dieser, in ihrer interdisziplinären Vielfaltkaum zu übertreffenden, indes rein geistes- und sozialwissenschaftlichen Expertengruppe gelang es, die von Montinari aus dem Zentrum der eigenen Arbeit abgeleitete Aufgabe zu lösen, die er, wie Uwe Pörksen erinnert, in Grunewald seinen Kollegiaten vorlegte: „An einem der ersten Abende zog er ein Blatt aus der Mappe undlegte es mit der Frage vor, ob das von Nietzsche sei. Es war ein Text in NietzschesHandschrift. […] [D]em Thema nach stand er Nietzsche nahe […]. […] Man rätselte.Montinari […] lüftete das Geheimnis. Nietzsche hatte […] ein französisches Buch […]gelesen, es exzerpiert, indem er http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Nietzscheforschung de Gruyter

Kein Leser Winckelmanns und doch Experte. Über Nietzsches Lektüren, den Sinn ihrer Erforschung und Mazzino Montinari

Nietzscheforschung , Volume 24 (1): 24 – Aug 28, 2017

Loading next page...
 
/lp/de-gruyter/kein-leser-winckelmanns-und-doch-experte-ber-nietzsches-lekt-ren-den-ixcsjLR6ud
Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2017 Akademie Verlag GmbH, Markgrafenstr. 12-14, 10969 Berlin.
ISSN
2191-9259
eISSN
2191-9259
DOI
10.1515/nifo-2017-0005
Publisher site
See Article on Publisher Site

Abstract

Mike RottmannKein Leser Winckelmanns und doch ExperteÜber Nietzsches Lektüren, den Sinn ihrer Erforschungund Mazzino Montinari11 Prolog: Lob der ‚spröden Art‘Vier polnische Historiker, der berühmteste Judaist, zwei deutsche Mediävisten, zweiinternationale Romanisten, ein gelehrter Pädagoge und Altphilologe, ein amerikanischer Soziologe und ein in Österreich geborener Schriftsteller mit mexikanischemWohnsitz, zwei Dichtergermanisten, ein israelischer Politologe, ein Sozialphilosophmit Schwerpunkt Ästhetikgeschichte und, nicht zuletzt, eine Wissenschaftshistorikerin; sie alle, die fellows, aus der ganzen Welt zusammengeführt von Rektor PeterWapnewski als Gründungsjahrgang des Wissenschaftskollegs zu Berlin, außerdem Kenner aus der Stadt und sein Kollege Wolfgang Müller-Lauter kamen zu denNietzsche-Kolloquien, die Mazzino Montinari im Januar 1982 vierzehn Tage langallabendlich anbot. Doch nicht einmal dieser, in ihrer interdisziplinären Vielfaltkaum zu übertreffenden, indes rein geistes- und sozialwissenschaftlichen Expertengruppe gelang es, die von Montinari aus dem Zentrum der eigenen Arbeit abgeleitete Aufgabe zu lösen, die er, wie Uwe Pörksen erinnert, in Grunewald seinen Kollegiaten vorlegte: „An einem der ersten Abende zog er ein Blatt aus der Mappe undlegte es mit der Frage vor, ob das von Nietzsche sei. Es war ein Text in NietzschesHandschrift. […] [D]em Thema nach stand er Nietzsche nahe […]. […] Man rätselte.Montinari […] lüftete das Geheimnis. Nietzsche hatte […] ein französisches Buch […]gelesen, es exzerpiert, indem er

Journal

Nietzscheforschungde Gruyter

Published: Aug 28, 2017

There are no references for this article.