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Jacques Le Goff, Faut-il vraiment découper l’histoire en tranches? Paris, Éditions du Seuil 2014

Jacques Le Goff, Faut-il vraiment découper l’histoire en tranches? Paris, Éditions du Seuil 2014 In seinem letzten noch 2013, kurz vor seinem Tod geschriebenen und 2014 in der Reihe „Points, Histoire“ veröffentlichten Essay zieht der große Denker und Historiker der mittelalterlichen Sozialgeschichte noch einmal ein Resümee seines Lebenswerkes. Der Titel lässt schon erahnen, dass die historische Methodik, der Jacques Le Goff in seinem Œuvre permanent kritisch gegenüberstand, wobei er mit Studien zu unbequemer Thematik – etwa seinem Bestseller „Die Geburt des Fegefeuers“ – neue Perspektiven der historischen Forschung öffnete, ihn bis zuletzt beschäftigte. Die Chronologie historischer Zeitabläufe wird von ihm letztlich – um das Ergebnis des Buches vorwegzunehmen – nicht in Frage gestellt; vielmehr sind es die Schnittstellen und die damit von der Geschichtswissenschaft retrospektiv gesetzten „Epochengrenzen“ und deren Fragwürdigkeit, die der Autor diskutiert. Strukturen der mittelalterlichen Sozialgeschichte versteht Le Goff schon lange als ein Auf und Ab kontinuierlicher und gegenläufiger Phänomene, deren Fluss zwar durch Katastrophen – welcher Art auch immer – unterbrochen wird, der jedoch bis zum Ende der Funktion der christlichen Religion als alles umfassende, die Gesellschaft Europas prägende Kraft die Geschichte Europas ausmacht. Bereits 1966 hat sich Le Goff in seiner Würdigung von Ferdinand Lot in der Herbstausgabe der „Annales“, mit der er anlässlich des Jubiläums zum hundertsten Geburtstag http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

Jacques Le Goff, Faut-il vraiment découper l’histoire en tranches? Paris, Éditions du Seuil 2014

Historische Zeitschrift , Volume 304 (3): 2 – Jun 6, 2017

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© by Walter de Gruyter Berlin/Boston
ISSN
2196-680X
eISSN
2196-680X
DOI
10.1515/hzhz-2017-1173
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Abstract

In seinem letzten noch 2013, kurz vor seinem Tod geschriebenen und 2014 in der Reihe „Points, Histoire“ veröffentlichten Essay zieht der große Denker und Historiker der mittelalterlichen Sozialgeschichte noch einmal ein Resümee seines Lebenswerkes. Der Titel lässt schon erahnen, dass die historische Methodik, der Jacques Le Goff in seinem Œuvre permanent kritisch gegenüberstand, wobei er mit Studien zu unbequemer Thematik – etwa seinem Bestseller „Die Geburt des Fegefeuers“ – neue Perspektiven der historischen Forschung öffnete, ihn bis zuletzt beschäftigte. Die Chronologie historischer Zeitabläufe wird von ihm letztlich – um das Ergebnis des Buches vorwegzunehmen – nicht in Frage gestellt; vielmehr sind es die Schnittstellen und die damit von der Geschichtswissenschaft retrospektiv gesetzten „Epochengrenzen“ und deren Fragwürdigkeit, die der Autor diskutiert. Strukturen der mittelalterlichen Sozialgeschichte versteht Le Goff schon lange als ein Auf und Ab kontinuierlicher und gegenläufiger Phänomene, deren Fluss zwar durch Katastrophen – welcher Art auch immer – unterbrochen wird, der jedoch bis zum Ende der Funktion der christlichen Religion als alles umfassende, die Gesellschaft Europas prägende Kraft die Geschichte Europas ausmacht. Bereits 1966 hat sich Le Goff in seiner Würdigung von Ferdinand Lot in der Herbstausgabe der „Annales“, mit der er anlässlich des Jubiläums zum hundertsten Geburtstag

Journal

Historische Zeitschriftde Gruyter

Published: Jun 6, 2017

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