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In Gott und im Herzen

In Gott und im Herzen Thema: Den Tod wahrnehmen Die Beziehung zwischen Lebenden und Toten aus systematisch-theologischer Perspektive Anna-Maria Klassen Überblick Im Gegenzug zu Eberhard Jüngels klassischer These vom Tod als absoluter Verhältnislosigkeit entfaltet der Beitrag systematisch-theologische Überlegungen, um von einer bleibenden Be- ziehung der Lebenden zu den Toten sprechen zu können. Verstorbene sind für die Lebenden in spezifischer W eise gegenwärtig. Die Verfasserin zeigt entsprechende christliche Symbolisie- rungsmöglichkeiten und erläutert abschließend Kriterien für eine theologisch verantwortete Rede von einer Beziehung zwischen Lebenden und Toten. 1. Die Kritik an der sog. Ganztodthese »Habe dich sicher in meiner Seele, ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt« – singt Herbert Grönemeyer in seinem Lied »Der Weg«, mit dem er poetisch den Tod seiner Frau verarbeitet. Die Liedzeile eines der beliebtesten Songs für Trauerfeiern spielt auf das Phänomen an, dass Lebende mit ihren Toten weiterhin in Beziehung stehen. Diese Annahme war lange Zeit für die evangelische Theologie nicht selbstverständlich. Die Freud’sche These, »Trauernde sollten eine möglichst vollständige Lösung ihrer Bindung an die Verstorbenen erreichen« , sprach psychologisch dagegen. Für das 20. Jh. theologisch prägend war zudem die sog. Ganztodthese, die Eberhard Jüngel auf die Formel brachte: »Der Tod ist das Ereignis der die Lebensverhältnisse total http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Praktische Theologie de Gruyter

In Gott und im Herzen

Praktische Theologie , Volume 58 (1): 7 – Feb 1, 2023

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2023 by Gütersloher Verlagshaus
ISSN
0946-3518
eISSN
2198-0462
DOI
10.14315/prth-2023-580105
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Abstract

Thema: Den Tod wahrnehmen Die Beziehung zwischen Lebenden und Toten aus systematisch-theologischer Perspektive Anna-Maria Klassen Überblick Im Gegenzug zu Eberhard Jüngels klassischer These vom Tod als absoluter Verhältnislosigkeit entfaltet der Beitrag systematisch-theologische Überlegungen, um von einer bleibenden Be- ziehung der Lebenden zu den Toten sprechen zu können. Verstorbene sind für die Lebenden in spezifischer W eise gegenwärtig. Die Verfasserin zeigt entsprechende christliche Symbolisie- rungsmöglichkeiten und erläutert abschließend Kriterien für eine theologisch verantwortete Rede von einer Beziehung zwischen Lebenden und Toten. 1. Die Kritik an der sog. Ganztodthese »Habe dich sicher in meiner Seele, ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt« – singt Herbert Grönemeyer in seinem Lied »Der Weg«, mit dem er poetisch den Tod seiner Frau verarbeitet. Die Liedzeile eines der beliebtesten Songs für Trauerfeiern spielt auf das Phänomen an, dass Lebende mit ihren Toten weiterhin in Beziehung stehen. Diese Annahme war lange Zeit für die evangelische Theologie nicht selbstverständlich. Die Freud’sche These, »Trauernde sollten eine möglichst vollständige Lösung ihrer Bindung an die Verstorbenen erreichen« , sprach psychologisch dagegen. Für das 20. Jh. theologisch prägend war zudem die sog. Ganztodthese, die Eberhard Jüngel auf die Formel brachte: »Der Tod ist das Ereignis der die Lebensverhältnisse total

Journal

Praktische Theologiede Gruyter

Published: Feb 1, 2023

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