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Historische Anthropologie in Bulgarien

Historische Anthropologie in Bulgarien F o r u m Die schwierige Geburt eines neuen Konzepts. 1 von Ulf Brunnbauer ,,Sozialgeschichte ist im embryonalen Stadium, Historische Anthropologie und Alltagsgeschichte bewegen ein bis zwei Leute, und bloß ein paar wissen, was sich hinter ,Oral History' verbirgt." 2 In diesem Satz kulminiert die Kritik des bulgarischen Historikers Nikolaj Poppetrov an seinen Kollegen und Kolleginnen. Auch acht Jahre nach der Wende würden sich die meisten bulgarischen Historiker noch immer in den alten Bahnen der positivistischen Ereignisgeschichte bewegen und den Anschluß an die westlichen Historiographien nicht gefunden haben. Im vorliegenden Beitrag soll der Versuch gemacht werden zu klären, ob Poppetrovs Kritik zutrifft, und vor allem, ob die Historische Anthropologie in Bulgarien wirklich nur ,,ein bis zwei" Leute bewegt. Dieser Spurensuche habe ich ein möglichst weites Verständnis von Historischer Anthropologie zugrunde gelegt: ,,So vielfältig die Definitionen auch sind - im Mittelpunkt steht jeweils der Mensch in der Geschichte - seine Handlungen, seine Leiden, seine Wahrnehmungen, seine Verhaltensweisen, seine Grundbefindlichkeiten (u. a. Sexualität, Tod, Geburt, Kindheit, Raum, Zeit) usw."3 Da, wie sich noch zeigen wird, in Bulgarien über ,,Historische Anthropologie" als Begriff kaum diskutiert wird, ist es notwendig, auch solche historiographischen 4 Neuorientierungen zu berücksichtigen, die unter dem Etikett http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Anthropologie de Gruyter

Historische Anthropologie in Bulgarien

Historische Anthropologie , Volume 7 (1) – Dec 1, 1999

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 1999 by the
ISSN
0942-8704
eISSN
2194-4032
DOI
10.7788/ha.1999.7.1.129
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Abstract

F o r u m Die schwierige Geburt eines neuen Konzepts. 1 von Ulf Brunnbauer ,,Sozialgeschichte ist im embryonalen Stadium, Historische Anthropologie und Alltagsgeschichte bewegen ein bis zwei Leute, und bloß ein paar wissen, was sich hinter ,Oral History' verbirgt." 2 In diesem Satz kulminiert die Kritik des bulgarischen Historikers Nikolaj Poppetrov an seinen Kollegen und Kolleginnen. Auch acht Jahre nach der Wende würden sich die meisten bulgarischen Historiker noch immer in den alten Bahnen der positivistischen Ereignisgeschichte bewegen und den Anschluß an die westlichen Historiographien nicht gefunden haben. Im vorliegenden Beitrag soll der Versuch gemacht werden zu klären, ob Poppetrovs Kritik zutrifft, und vor allem, ob die Historische Anthropologie in Bulgarien wirklich nur ,,ein bis zwei" Leute bewegt. Dieser Spurensuche habe ich ein möglichst weites Verständnis von Historischer Anthropologie zugrunde gelegt: ,,So vielfältig die Definitionen auch sind - im Mittelpunkt steht jeweils der Mensch in der Geschichte - seine Handlungen, seine Leiden, seine Wahrnehmungen, seine Verhaltensweisen, seine Grundbefindlichkeiten (u. a. Sexualität, Tod, Geburt, Kindheit, Raum, Zeit) usw."3 Da, wie sich noch zeigen wird, in Bulgarien über ,,Historische Anthropologie" als Begriff kaum diskutiert wird, ist es notwendig, auch solche historiographischen 4 Neuorientierungen zu berücksichtigen, die unter dem Etikett

Journal

Historische Anthropologiede Gruyter

Published: Dec 1, 1999

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