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Höfisches ,Ballet‘*, Zeremoniell und fürstliche Repräsentation im Umkreis von Sophie Charlotte von Hannover (1668–1705)

Höfisches ,Ballet‘*, Zeremoniell und fürstliche Repräsentation im Umkreis von Sophie Charlotte... Höfisches ,Ballet`*, Zeremoniell und fürstliche Repräsentation im Umkreis von Sophie Charlotte von Hannover (1668­1705) von Marie-Thérèse Mourey Für die Zeit von 1648 bis 1760 hat der Historiker Heinz Schilling die Formel ,,Höfe und Allianzen"1 geprägt. Hiermit wird auf ein wesentliches Merkmal der politischen Verhältnisse hingewiesen, welches das von dem französischen Vorbild beherrschte Heilige Römische Reich deutscher Nation bestimmte: Die Ausbildung und Wiedererstarkung selbständiger Territorialstaaten, die mit einem ausgeprägten Aufstiegswillen einherging. In den protestantischen Gebieten galt das insbesondere für drei Staaten, die gerade an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert einen wichtigen Schritt vollzogen: Im Jahre 1692 erlangte Hannover die neunte Kurwürde; 1701 bahnte es sich über den ,,Succession Act" den Weg zur englischen Krone, was 1714 realisiert wurde. 1697 erhielt Kursachsen die polnische Königskrone, und schließlich wurde 1701 aus Brandenburg ein Königtum, das sich zwar vorerst nur ,in Preußen nannte, das aber bald zum stärksten Gegner der katholischen Habsburger aufsteigen sollte. All diesen tendenziell absolutistischen Fürstenstaaten gemeinsam war nicht nur die zentrale Stellung des Herrschers, sondern auch die wachsende Rolle, die dem Hof als tragender Institution des Staates zugewiesen wurde.2 Neben einer gezielten Heiratspolitik, welche für * Die Beibehaltung der originären, französischen Orthographie ,,Ballet" im deutschen Kontext http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Archiv für Kulturgeschichte de Gruyter

Höfisches ,Ballet‘*, Zeremoniell und fürstliche Repräsentation im Umkreis von Sophie Charlotte von Hannover (1668–1705)

Archiv für Kulturgeschichte , Volume 98 (1) – May 1, 2016

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References (38)

Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2016 by the
ISSN
0003-9233
eISSN
2194-3958
DOI
10.7788/akg-2016-0103
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Abstract

Höfisches ,Ballet`*, Zeremoniell und fürstliche Repräsentation im Umkreis von Sophie Charlotte von Hannover (1668­1705) von Marie-Thérèse Mourey Für die Zeit von 1648 bis 1760 hat der Historiker Heinz Schilling die Formel ,,Höfe und Allianzen"1 geprägt. Hiermit wird auf ein wesentliches Merkmal der politischen Verhältnisse hingewiesen, welches das von dem französischen Vorbild beherrschte Heilige Römische Reich deutscher Nation bestimmte: Die Ausbildung und Wiedererstarkung selbständiger Territorialstaaten, die mit einem ausgeprägten Aufstiegswillen einherging. In den protestantischen Gebieten galt das insbesondere für drei Staaten, die gerade an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert einen wichtigen Schritt vollzogen: Im Jahre 1692 erlangte Hannover die neunte Kurwürde; 1701 bahnte es sich über den ,,Succession Act" den Weg zur englischen Krone, was 1714 realisiert wurde. 1697 erhielt Kursachsen die polnische Königskrone, und schließlich wurde 1701 aus Brandenburg ein Königtum, das sich zwar vorerst nur ,in Preußen nannte, das aber bald zum stärksten Gegner der katholischen Habsburger aufsteigen sollte. All diesen tendenziell absolutistischen Fürstenstaaten gemeinsam war nicht nur die zentrale Stellung des Herrschers, sondern auch die wachsende Rolle, die dem Hof als tragender Institution des Staates zugewiesen wurde.2 Neben einer gezielten Heiratspolitik, welche für * Die Beibehaltung der originären, französischen Orthographie ,,Ballet" im deutschen Kontext

Journal

Archiv für Kulturgeschichtede Gruyter

Published: May 1, 2016

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