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Geteilte Mäntel, ein Hauch von Fasching und ein neuer Martinskult

Geteilte Mäntel, ein Hauch von Fasching und ein neuer Martinskult Geteilte Mäntel, ein Hauch von Fasching und ein neuer Martinskult Die Verehrung des Martin in der Frühen Neuzeit von Martin Scheutz Das protestantisch geprägte, in Halle und Leipzig erscheinende Universallexikon des Johann Heinrich Zedler verbuchte in den 1730er Jahren, wenn auch mit gewisser innerer Distanz, auch katholische Heilige, zumal den für die Geschichte des Protestantismus so bedeutsamen Bischof von Tours. Nach Zedlers Universallexikon war der ,,Bischoff von Tours in Franckreich" gemäß seiner Herkunft ein ,,Unger aus Güntz",1 der sein Auskommen beim römischen Militär gefunden hatte, aber mehr und mehr in den Bannkreis der christlichen Religion geriet. Trotz seines Kriegsdienstes führte er ,,ein frommes, stilles und unschuldiges Leben, daß man ihn mehr vor einen Mönchen also vor einen Soldaten halten konnte. Als ihm einsmahls ein armer Mann begegnete, der kein Kleid anhatte, erbarmte sich St. Martin seiner, und gab ihm die Helffte von seinem Kleide. Alsbald erschien im Christus in eben dem Stücke Kleides, so er diesem Armen gegeben hatte, und sagte zu ihm: ,Was du diesem Manne gethan, das hastu mir gethan`. Nach dieser Erscheinung ließ sich St. Martin im Jahr 337 tauffen, und beschloß von solcher Stunde an das Kriegs- Leben zu verlassen, erhielt auch eine Zeitlang http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Archiv für Kulturgeschichte de Gruyter

Geteilte Mäntel, ein Hauch von Fasching und ein neuer Martinskult

Archiv für Kulturgeschichte , Volume 98 (1) – May 1, 2016

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 2016 by the
ISSN
0003-9233
eISSN
2194-3958
DOI
10.7788/akg-2016-0104
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Abstract

Geteilte Mäntel, ein Hauch von Fasching und ein neuer Martinskult Die Verehrung des Martin in der Frühen Neuzeit von Martin Scheutz Das protestantisch geprägte, in Halle und Leipzig erscheinende Universallexikon des Johann Heinrich Zedler verbuchte in den 1730er Jahren, wenn auch mit gewisser innerer Distanz, auch katholische Heilige, zumal den für die Geschichte des Protestantismus so bedeutsamen Bischof von Tours. Nach Zedlers Universallexikon war der ,,Bischoff von Tours in Franckreich" gemäß seiner Herkunft ein ,,Unger aus Güntz",1 der sein Auskommen beim römischen Militär gefunden hatte, aber mehr und mehr in den Bannkreis der christlichen Religion geriet. Trotz seines Kriegsdienstes führte er ,,ein frommes, stilles und unschuldiges Leben, daß man ihn mehr vor einen Mönchen also vor einen Soldaten halten konnte. Als ihm einsmahls ein armer Mann begegnete, der kein Kleid anhatte, erbarmte sich St. Martin seiner, und gab ihm die Helffte von seinem Kleide. Alsbald erschien im Christus in eben dem Stücke Kleides, so er diesem Armen gegeben hatte, und sagte zu ihm: ,Was du diesem Manne gethan, das hastu mir gethan`. Nach dieser Erscheinung ließ sich St. Martin im Jahr 337 tauffen, und beschloß von solcher Stunde an das Kriegs- Leben zu verlassen, erhielt auch eine Zeitlang

Journal

Archiv für Kulturgeschichtede Gruyter

Published: May 1, 2016

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