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GELEITWORT ZUM WIEDERERSCHEINEN DER HISTORISCHEN ZEITSCHRIFT

GELEITWORT ZUM WIEDERERSCHEINEN DER HISTORISCHEN ZEITSCHRIFT QE L E I T W O R T ZUM WIEDERERSCHEINEN DER HISTORISCHEN ZEITSCHRIFT D i e ,,Historische Zeitschrift", in den hochgemuten Tagen nationaler Erwartung von Heinrich von Sybel ins Leben gerufen, vierzig Jahre von ihm und ebenso lange von Friedrich Meinecke als das repräsentative Organ der deutschen Geschichtswissenschaft in hellen und dunklen Tagen geleitet, tritt auf's neue vor die Öffentlichkeit: es geschieht inmitten der vollkommensten Katastrophe Deutschlands und epochaler Umwälzung auf dem ganzen Erdballe. Aber erwächst nicht eben daraus dem Wagnis auch eine Rechtfertigung ? Die große Krise hat vor anderthalb Jahrhunderten mit ihrer ansteigenden Flutwelle den historischen Sinn emporgetragen. Heute, vielleicht nahe dem Scheitelpunkte, weist sie ihm ganz neue Erkenntnisse und Wertungen. Wie sollte er gerade jetzt des vertrauten Sprechsaales entbehren mögen 1 Wer aber in ihm das Wort ergreift, wird sich dem Ernste der Stunde und der wiederkehrenden Freiheit des Geistes verpflichtet fühlen; unverwirrt von Nebenrücksichten den Stern der Wahrheit über dem nächtlich treibenden Gewölke ins Auge fassen und Wesentliches mit Überzeugung auszusprechen suchen. Er wird sich dabei getragen wissen von der großen Tradition, die zumal aus der letzten Blütezeit dieser Zeitschrift unter Friedrich Meinecke zu ihm redet. Damals wurde in dem Aufsatzteile bewußt der http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Historische Zeitschrift de Gruyter

GELEITWORT ZUM WIEDERERSCHEINEN DER HISTORISCHEN ZEITSCHRIFT

Historische Zeitschrift , Volume 169 (1) – Dec 1, 1949

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright © 1949 by the
ISSN
0018-2613
eISSN
2196-680X
DOI
10.1515/hzhz-1949-0106
Publisher site
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Abstract

QE L E I T W O R T ZUM WIEDERERSCHEINEN DER HISTORISCHEN ZEITSCHRIFT D i e ,,Historische Zeitschrift", in den hochgemuten Tagen nationaler Erwartung von Heinrich von Sybel ins Leben gerufen, vierzig Jahre von ihm und ebenso lange von Friedrich Meinecke als das repräsentative Organ der deutschen Geschichtswissenschaft in hellen und dunklen Tagen geleitet, tritt auf's neue vor die Öffentlichkeit: es geschieht inmitten der vollkommensten Katastrophe Deutschlands und epochaler Umwälzung auf dem ganzen Erdballe. Aber erwächst nicht eben daraus dem Wagnis auch eine Rechtfertigung ? Die große Krise hat vor anderthalb Jahrhunderten mit ihrer ansteigenden Flutwelle den historischen Sinn emporgetragen. Heute, vielleicht nahe dem Scheitelpunkte, weist sie ihm ganz neue Erkenntnisse und Wertungen. Wie sollte er gerade jetzt des vertrauten Sprechsaales entbehren mögen 1 Wer aber in ihm das Wort ergreift, wird sich dem Ernste der Stunde und der wiederkehrenden Freiheit des Geistes verpflichtet fühlen; unverwirrt von Nebenrücksichten den Stern der Wahrheit über dem nächtlich treibenden Gewölke ins Auge fassen und Wesentliches mit Überzeugung auszusprechen suchen. Er wird sich dabei getragen wissen von der großen Tradition, die zumal aus der letzten Blütezeit dieser Zeitschrift unter Friedrich Meinecke zu ihm redet. Damals wurde in dem Aufsatzteile bewußt der

Journal

Historische Zeitschriftde Gruyter

Published: Dec 1, 1949

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