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Furchtbare Symmetrien. Romantische Verwandtschaften im Werk der Dichter-Maler Hermann Hesse und William Blake

Furchtbare Symmetrien. Romantische Verwandtschaften im Werk der Dichter-Maler Hermann Hesse und... INGO CORNILS Furchtbare Symmetrien Romantische Verwandtschaften im Werk der Dichter-Maler Hermann Hesse und William Blake1 An intermedial comparison and an analysis of shared motifs and themes in the works of William Blake and Hermann Hesse shows that Hesse’s oft-criticized tendency to resist consensus reality in favor of obscure esotericism ought to be understood as a consistent continuation of Blake’s visionary mysticism. Hermann Hesse (1877 – 1962) und William Blake (1757 – 1827) scheinen auf den ersten Blick wenig gemein zu haben. Getrennt durch mehr als ein Jahrhundert und den ¾rmelkanal, durch Evolutionstheorie, industrielle Revolution, Psychoanalyse und Säkularisierung, ist ihr Leben auf sehr unterschiedlichen Bahnen verlaufen. Und doch gibt es Symmetrien zwischen dem Vorromantiker Blake und dem Spätromantiker Hesse. Beide waren in der christlichen Tradition aufgewachsen, standen aber ihr Leben lang in kritischer Distanz zur organisierten Religion. Beide waren von Jugend auf Außenseiter, die wegen ihrer moralischen Unbedingtheit oft verspottet und angegriffen wurden: Blake wurde wegen angeblich staatszersetzender ¾ußerungen angeklagt, Hesse aufgrund seiner pazifistischen Artikel im ersten Weltkrieg im Deutschen Reich publizistisch zum Vaterlandsverräter erklärt. Beide waren davon überzeugt, daß es eine Realität jenseits der materiellen Welt gab. Blake folgte konsequent seinen Visionen, Hesse analysierte seine Träume und versuchte, http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Arcadia - Internationale Zeitschrift für Literaturwissenschaft / International Journal for Literary Studies de Gruyter

Furchtbare Symmetrien. Romantische Verwandtschaften im Werk der Dichter-Maler Hermann Hesse und William Blake

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Publisher
de Gruyter
Copyright
Copyright ? 2011 Walter de Gruyter All rights reserved
Subject
BEITRÄGE
ISSN
0003-7982
eISSN
1613-0642
DOI
10.1515/ARCA.2011.009
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Abstract

INGO CORNILS Furchtbare Symmetrien Romantische Verwandtschaften im Werk der Dichter-Maler Hermann Hesse und William Blake1 An intermedial comparison and an analysis of shared motifs and themes in the works of William Blake and Hermann Hesse shows that Hesse’s oft-criticized tendency to resist consensus reality in favor of obscure esotericism ought to be understood as a consistent continuation of Blake’s visionary mysticism. Hermann Hesse (1877 – 1962) und William Blake (1757 – 1827) scheinen auf den ersten Blick wenig gemein zu haben. Getrennt durch mehr als ein Jahrhundert und den ¾rmelkanal, durch Evolutionstheorie, industrielle Revolution, Psychoanalyse und Säkularisierung, ist ihr Leben auf sehr unterschiedlichen Bahnen verlaufen. Und doch gibt es Symmetrien zwischen dem Vorromantiker Blake und dem Spätromantiker Hesse. Beide waren in der christlichen Tradition aufgewachsen, standen aber ihr Leben lang in kritischer Distanz zur organisierten Religion. Beide waren von Jugend auf Außenseiter, die wegen ihrer moralischen Unbedingtheit oft verspottet und angegriffen wurden: Blake wurde wegen angeblich staatszersetzender ¾ußerungen angeklagt, Hesse aufgrund seiner pazifistischen Artikel im ersten Weltkrieg im Deutschen Reich publizistisch zum Vaterlandsverräter erklärt. Beide waren davon überzeugt, daß es eine Realität jenseits der materiellen Welt gab. Blake folgte konsequent seinen Visionen, Hesse analysierte seine Träume und versuchte,

Journal

Arcadia - Internationale Zeitschrift für Literaturwissenschaft / International Journal for Literary Studiesde Gruyter

Published: Jul 1, 2011

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