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Faszination der Unmittelbarkeit

Faszination der Unmittelbarkeit Editorial Praktisch-theologische Wahrnehmungen evangelikaler Praxis Stefan Schweyer/Jan Hermelink ›Evangelikal‹ – dieses Wort löst nicht selten starke Reaktionen aus. Mit ›den Evangeli- kalen‹ verbinden sich in manchen Landeskirchen immer neue Konflikte über sexual- und beziehungsethische Themen, über das Verständnis der Bibel und über die (besonders in den USA beobachtbare) politische Ausrichtung. Nicht zuletzt wegen solcher Reizthemen und der damit verbundenen ausgrenzenden Assoziationen sträuben sich Personen und Institutionen gegen das Label ›evangelikal‹, selbst wenn sie ein entsprechendes Pro- fil aufweisen. Unter Theologiestudierenden erscheint ›evangelikal‹ als Schimpf- wie als Sehnsuchtswort; es induziert kritische Fragen nach der persönlichen Bekehrung, nach intensiver Glaubenspraxis und nach dem Verhältnis von Wissenschaft und Gewissheit. Wer sich der evangelikalen Frömmigkeitsbewegung zurechnet, betont oft zugleich die Vielfalt dieser Bewegung, grenzt sich von rechtspopulistischen Überzeugungen ab und betont die theologische Offenheit. Viele Selbst- und Fremdbeschreibungen des Evangelikalen sind inhaltlich ausgerichtet – die Inspiriertheit der Bibel, der stellvertretende Sühnetod Jesu, eine strikte Sexualmoral; und diese Inhalte erscheinen als individuelle, starke Überzeugungen, die in dichten Gruppen gestärkt werden und mit denen man sich von einem (zu) ›liberalen‹ Mehrheitschristentum abgrenzt. Das vorliegende Heft versucht, dieses offenbar hochbesetzte Phänomen weniger inhaltlich und individuell wahrzunehmen, sondern vielmehr in einer dezidiert praktisch-theologi- schen Perspektive: Wir fragen, http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Praktische Theologie de Gruyter

Faszination der Unmittelbarkeit

Praktische Theologie , Volume 57 (3): 3 – Aug 1, 2022

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2022 by Gütersloher Verlagshaus
ISSN
0946-3518
eISSN
2198-0462
DOI
10.14315/prth-2022-570303
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Abstract

Editorial Praktisch-theologische Wahrnehmungen evangelikaler Praxis Stefan Schweyer/Jan Hermelink ›Evangelikal‹ – dieses Wort löst nicht selten starke Reaktionen aus. Mit ›den Evangeli- kalen‹ verbinden sich in manchen Landeskirchen immer neue Konflikte über sexual- und beziehungsethische Themen, über das Verständnis der Bibel und über die (besonders in den USA beobachtbare) politische Ausrichtung. Nicht zuletzt wegen solcher Reizthemen und der damit verbundenen ausgrenzenden Assoziationen sträuben sich Personen und Institutionen gegen das Label ›evangelikal‹, selbst wenn sie ein entsprechendes Pro- fil aufweisen. Unter Theologiestudierenden erscheint ›evangelikal‹ als Schimpf- wie als Sehnsuchtswort; es induziert kritische Fragen nach der persönlichen Bekehrung, nach intensiver Glaubenspraxis und nach dem Verhältnis von Wissenschaft und Gewissheit. Wer sich der evangelikalen Frömmigkeitsbewegung zurechnet, betont oft zugleich die Vielfalt dieser Bewegung, grenzt sich von rechtspopulistischen Überzeugungen ab und betont die theologische Offenheit. Viele Selbst- und Fremdbeschreibungen des Evangelikalen sind inhaltlich ausgerichtet – die Inspiriertheit der Bibel, der stellvertretende Sühnetod Jesu, eine strikte Sexualmoral; und diese Inhalte erscheinen als individuelle, starke Überzeugungen, die in dichten Gruppen gestärkt werden und mit denen man sich von einem (zu) ›liberalen‹ Mehrheitschristentum abgrenzt. Das vorliegende Heft versucht, dieses offenbar hochbesetzte Phänomen weniger inhaltlich und individuell wahrzunehmen, sondern vielmehr in einer dezidiert praktisch-theologi- schen Perspektive: Wir fragen,

Journal

Praktische Theologiede Gruyter

Published: Aug 1, 2022

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