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Empirie in der Systematischen Theologie. Moderne Varianten eines alten Themas

Empirie in der Systematischen Theologie. Moderne Varianten eines alten Themas Thema: Empirie Empirie in der Systematischen Theologie Moderne Varianten eines alten Themas Notger Slenczka Zusammenfassung Es hat noch nie eine Systematische Theologie gegeben, die nicht den Anspruch erhoben hätte, wahrnehmbare Wirklichkeit zu erschließen und ihre Aussagen dadurch zu legitimieren. Freilich wandelt sich die Bezugnahme auf empirische Instanzen mit zunehmender Aufmerksamkeit auf die konstitutive Funktion des religiösen Subjekts: Ausweisgrund für das Recht religiöser Aussagen bzw. theologischer Sätze wird in der Moderne ein individueller und kollektiver Selbstvollzug, den die Sätze zur Sprache bringen. Dabei handelt es sich nicht um einen Bruch mit einer angeblich nicht an Empirie zurückgebundenen traditionellen Theologie, sondern um deren spezifisch neuzeitliche Umgewichtung. Vor diesem Hintergrund sortieren sich aktuelle Ansätze einer ›empirisch‹ verfahrenden Systematischen Theologie. Eine dezidiert »empirische Kehre‹ gibt es in der Systematischen Theologie in Deutschland nicht, wohl aber einen Wandel der Bezugnahme auf empirische Gegebenheiten. Der Rekurs auf ›Empirie‹ geht letztlich zurück auf einen wissenschaftstheoretischen Umbruch im 18. Jahrhundert, der Aufwertung der Induktion im Zusammenspiel mit einer Kritik an einer deduk- tiven Methodik. Die Kritik wendet sich gegen das Modell eines Vorgehens ›more geometrico‹ (Spinoza), gegen eine Deduktion aus Prinzipien, die keines Beweises bedürftig sind, weil man sie nicht negieren kann, ohne sie in Anspruch zu http://www.deepdyve.com/assets/images/DeepDyve-Logo-lg.png Praktische Theologie de Gruyter

Empirie in der Systematischen Theologie. Moderne Varianten eines alten Themas

Praktische Theologie , Volume 54 (1): 6 – Jan 1, 2019

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Publisher
de Gruyter
Copyright
© 2019 by Gütersloher Verlagshaus
ISSN
0946-3518
eISSN
2198-0462
DOI
10.14315/prth-2019-540104
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Abstract

Thema: Empirie Empirie in der Systematischen Theologie Moderne Varianten eines alten Themas Notger Slenczka Zusammenfassung Es hat noch nie eine Systematische Theologie gegeben, die nicht den Anspruch erhoben hätte, wahrnehmbare Wirklichkeit zu erschließen und ihre Aussagen dadurch zu legitimieren. Freilich wandelt sich die Bezugnahme auf empirische Instanzen mit zunehmender Aufmerksamkeit auf die konstitutive Funktion des religiösen Subjekts: Ausweisgrund für das Recht religiöser Aussagen bzw. theologischer Sätze wird in der Moderne ein individueller und kollektiver Selbstvollzug, den die Sätze zur Sprache bringen. Dabei handelt es sich nicht um einen Bruch mit einer angeblich nicht an Empirie zurückgebundenen traditionellen Theologie, sondern um deren spezifisch neuzeitliche Umgewichtung. Vor diesem Hintergrund sortieren sich aktuelle Ansätze einer ›empirisch‹ verfahrenden Systematischen Theologie. Eine dezidiert »empirische Kehre‹ gibt es in der Systematischen Theologie in Deutschland nicht, wohl aber einen Wandel der Bezugnahme auf empirische Gegebenheiten. Der Rekurs auf ›Empirie‹ geht letztlich zurück auf einen wissenschaftstheoretischen Umbruch im 18. Jahrhundert, der Aufwertung der Induktion im Zusammenspiel mit einer Kritik an einer deduk- tiven Methodik. Die Kritik wendet sich gegen das Modell eines Vorgehens ›more geometrico‹ (Spinoza), gegen eine Deduktion aus Prinzipien, die keines Beweises bedürftig sind, weil man sie nicht negieren kann, ohne sie in Anspruch zu

Journal

Praktische Theologiede Gruyter

Published: Jan 1, 2019

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